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Bibliografische Informationen
Titel
Retrospektive Datenanalyse zum Einfluss oraler Antikoagulation auf Auftreten und Persistenz von Typ -II-Endoleaks bei endovaskulärer Therapie von abdominellen Aortenaneurysmata
Kurzfassung
Einleitung:
Die endovaskuläre Aortenreparatur (EVAR) stellt neben der offen chirurgischen Aortenreparatur eine minimal invasive Behandlungsmethode für abdominelle Aortenaneurysmen (AAA) dar.
EVARs können Langzeitkomplikationen haben, weswegen eine engmaschige Nachsorge erforderlich ist. Der häufigste postoperative Interventionsgrund ist die Entwicklung von Endoleaks. Zu differenzieren sind fünf Typen. Während Typ -I und -III- Endoleaks sofortige Behandlung benötigen, verlaufen Typ- II- Endoleaks, mit der höchsten Inzidenz, meist beninge mit spontaner Regression, können jedoch durch kontinuierliche Sackexpansion zu einer Aneurysmaruptur führen.
Das Ziel der vorliegenden retrospektiven Datenanalyse ist es, eine mögliche Abhängigkeit zwischen dem Auftreten und der Persistenz von Typ -II- Endoleaks und der Einnahme von oralen Antikoagulantien zu eruieren.
Material und Methoden:
Es wurden alle von 2013 bis 2022 an der Klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Graz endovaskulär behandelten AAA analysiert.
Die Datenanalyse konzentriert sich auf infrarenale Aortenaneurysmen, sodass suprarenale,
juxtarenale als auch pararenale Aortenaneurysmen ausgenommen, sowie Korrekturstentgrafts, penetrierende Aortenulzera, monoiliakale Stentgrafts und rupturierte AAA exkludiert wurden.
Die Fallrekrutierung erfolgte mittels elektronischen Krankenhausinformationssystems „Medocs“. Die zu analysierenden Parameter wurden anschließend statistisch ausgewertet.
Ergebnisse:
In dem Zeitraum wurden 328 Patient*innen aufgrund eines AAA endovaskulär behandelt. Das Anwenden der Ausschlusskriterien resultierte in 275 definitiven Inklusionen.
Das Durchschnittsalter lag bei 74,3 Jahren (34-93) und der Großteil mit 248 Patienten (90,2%) waren männlich und 27 Patientinnen (9,8%) weiblich.
35,3 % (97/75) der Patient*innen wiesen ein initiales Endoleak auf, davon waren 22,9 % (63/275) Typ -II- Endoleaks. In der ersten postoperativen Bildgebung konnte in 24,0% der Fälle ein Endoleak identifiziert werden. Mehrheitlich war auch hier das Typ- II- Endoleak mit 69,5% (41/59) vertreten.
24,1% (45/187) der Patient*innen mit Thrombozytenaggregationshemmermedikation und 17,7 % (11/62) unter DOAK/ OAK Medikation wiesen in der intraoperativen Abschlussangiographie ein initiales Typ -II- Endoleak auf. In der ersten postoperativen Bildgebung wiesen 21,3% (37/174) unter Thrombozytenaggregationshemmermedikation und 28,8% unter DOAK/OAK (15/52) ein Endoleak auf. Die Unterschiede zu beiden Zeitpunkten waren nicht signifikant.
Ein möglicher Einfluss vorheriger Embolisationen auf die Entstehung und Persistenz von Endoleaks wurde auch untersucht. In 24,3 % (9/37) der Fälle wurde nach vorangehender Embolisation der AMI und/ oder Lumbalarterien ein initiales Typ -II- Endoleak entdeckt.
Ein signifikanter Zusammenhang konnte auch nicht eruiert werden. In 24,0 % (50/208) der Patient*innen ohne Embolisation und 23,9% (16/67) mit vorangehender Embolisation war eine Reintervention erforderlich.
Fazit:
In der vorliegenden Studie konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Einnahme von oralen Antikoagulantien und Typ -II- Endoleaks eruiert werden.
Die Untersuchung ist durch das gewählte Studiendesign und die geringe Fallzahl limitiert, wobei Letzteres durch zeitliche Ausweitung und Kontinuation der Analyse behoben werden könnte.
Größere, international angelegte Studien weisen jedoch einen Zusammenhang zwischen der Entstehung sowie Persistenz von Endoleaks und der Einnahme von Antikoagulantien nach.
Folglich nimmt die standardisierte, präoperative Embolisation bei Patient*innen unter Antikoagulationstherapie in unserem klinischen Alltag derzeit eine eher untergeordnete Rolle ein.
Schlagwörter
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Jung, Noemi
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Chirurgie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Konstantiniuk, Peter; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Siegl, Gregor; Univ. FA Dr. Dr.med.univ.
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