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Bibliografische Informationen
 Auswirkungen auf das orale Mikrobiom: ein Vergleich von Zigarettenrauch und E-Zigarettenrauch  
 Einleitung

Elektronische Zigaretten gelten weithin als sicherere und gesündere Alternative im Vergleich zu traditionellen verbrennbaren Tabakzigaretten. Sie werden häufig als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung eingesetzt und haben insbesondere bei jüngeren Menschen an Popularität gewonnen.

Um den potenziellen Einfluss der Verwendung von elektronischen Zigaretten auf die Mundgesundheit zu untersuchen, führten wir eine Überprüfung der vorhandenen Literatur durch. Unser Ziel war es, die Mundmikrobiome von Tabakrauchern und elektronischen Zigarettenbenutzer*innen mit denen von Nichtraucher*innen zu vergleichen.

Die Mundhöhle beherbergt eine vielfältige Mikroorganismenpopulation, die jeweils spezifische Nischen besetzt. Dieses symbiotische Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwehr externer Krankheitserreger, wodurch die Stabilität des Ökosystems erhalten und die normale Entwicklung von Mundgeweben und des Immunsystems unterstützt wird. Die anfänglichen Besiedler der Mundoberflächen bestehen hauptsächlich aus fakultativ anaeroben Bakterien, darunter verschiedene Arten von Streptokokken und Actinomyces. In der subgingivalen Region, wo der Sauerstoffgehalt niedriger ist, kommt es zu einer Verschiebung der Bevölkerungszusammensetzung, wobei eine Zunahme der Prävalenz strikter Anaerobier, insbesondere solcher, die zur Familie Bacteroidaceae gehören, zu beobachten ist.

Methodik

Entsprechend der Zielsetzung wurde ein Scoping Review erstellt. Die Literaturrecherche wurde in der MEDLINE-Datenbank der National Library of Medicine unter Verwendung von PubMed nach relevanten Artikeln mit Hilfe von Schlüsselwörtern wie "electronic cigarette", "electronic nicotine delivery system", "vaper", "tobacco smoke", "oral microbiota" und ähnlichen Varianten durchgeführt. Anhand definierter Einschlusskriterien wurden 43 Studien kritisch bewertet und einbezogen.

Ergebnisse

Die Exposition gegenüber Tabakrauch und elektronischem Zigarettenaerosol führt zu Veränderungen im oralen Mikrobiom. Der Einfluss der Exposition gegenüber elektronischem Zigarettenaerosol auf die Entwicklung einer oralen Dysbiose wurde umfassend nachgewiesen. Darüber hinaus ist die mikrobielle Reichhaltigkeit und Vielfalt des oralen Mikrobioms sowohl bei Benutzern elektronischer Zigaretten als auch bei Tabakraucher*innen im Vergleich zu Nichtraucher*innen deutlich höher.

Bei Tabakraucher*innen dominieren die Hauptphyla Proteobacteria, Bacillota (Firmicutes), Bacteroidetes und Fusobacteria, wobei die wichtigsten Gattungen wie Neisseria, Streptococcus, Prevotella, Fusobacterium und Porphyromonas vorherrschen. Im Gegensatz dazu werden bei Nichtraucher*innen die Hauptphyla Actinobacteria, Proteobacteria, Bacillota (Firmicutes), Bacteroidetes und Fusobacteria dominant, wobei vorherrschende Gattungen wie Corynebacterium, Neisseria, Streptococcus, Actinomyces auftreten. Die Hauptgattungen Neisseria, Prevotellaceae, Campylobacter in der Gruppe der elektronischen Zigarettenraucher*innen wiesen höhere relative Häufigkeiten im Vergleich zu denen der Tabakraucher*innengruppe auf, während Taxa wie Porphyromonas, Fusobacterium, Veillonella und Haemophilus in den Mundhöhlen von Tabakraucher*innen erhöht waren.

Schlussfolgerung

Zusammengenommen können wir aus den Daten der gesichteten Literatur die Schlussfolgerung ziehen, dass das Rauchen sowohl von brennbaren Zigaretten als auch von elektronischen Zigaretten die orale Dysbiose beschleunigt, was die Entwicklung von Erkrankungen der Mundhöhle begünstigt.  
 Zigaretten, elektronische Zigaretten, Vaping, orales Mikrobiom  
 
 2025  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Nyezhentseva, Olga
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin
 UO 996 202 Studium für die Gleichwertigkeit; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Dichtl, Karl; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.