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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Auswirkungen von Gestationsdiabetes auf Humanmilch-Oligosaccharide  
 Hintergrund: Gestationsdiabetes mellitus (GDM) ist definiert als eine Glukoseintoleranz unterschiedlichen Schweregrades, die zum ersten Mal während der Schwangerschaft auftritt. GDM birgt erhebliche kurz- und langfristige Gesundheitsrisiken für die Mutter, den sich entwickelnden Fetus und deren Nachkommen. Humanmilch-Oligosaccharide (HMO) sind hoch bioaktive Glykane in der Muttermilch, die dem gestillten Kind viele Vorteile bieten. Die HMO-Konzentration in der Muttermilch variiert in Abhängigkeit von genetischen Faktoren wie dem mütterlichen Sekretorstatus, aber auch von veränderbaren Faktoren wie Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, oder Stoffwechselzustand. Wir stellten die Hypothese auf, dass HMO in der Muttermilch durch GDM in der vorangegangenen Schwangerschaft verändert werden.

Methoden: Wir hatten Zugang zu Proben aus einer Studie, die am UT Southwestern Medical Center, Texas durchgeführt wurde und bei der Muttermilchproben zu 4 Zeitpunkten, während eines hyperinsulinämisch-euglykämischen Clamp-Versuch 5-7 Wochen und 15-17 Wochen postpartum gesammelt wurden. Muttermilch (5µl) wurde mit Wasser verdünnt und mit einem internen Standard (lineares B6-Trisaccharid) versetzt. Lipide, Proteine und Salze wurden durch Festphasenextraktion (C18-, Carbograph-Säulchen) entfernt. Die isolierten, getrockneten HMO wurden mit 2-Aminobenzamid (2AB) fluoreszenzmarkiert und nach Entfernung überschüssigen 2ABs, mittels HPLC mit Fluoreszenzdetektion getrennt.

Ergebnisse: Milch von Müttern, die während der Schwangerschaft GDM hatten, enthielt 5-7 Wochen nach der Geburt niedrigere Konzentrationen von LDFT-, LNnT-, LSTb-, LSTc-, LNH1- und DSLNT. Wir zeigen auch, dass sich die HMO-Konzentrationen in der Muttermilch unabhängig vom GDM-Status, im Verlauf des Clamp-Versuchs veränderten. LDFT, LNFP1 und LNDFH verringerten sich signifikant während des Clamp-Versuchs. LNT hingegen wies einen signifikanten Anstieg auf. Wir beobachteten auch niedrigere 6´SL-, LSTc- und LNH2-Konzentrationen im Verlauf der Laktation. LNnT war negativ mit dem BMI nach der Geburt korreliert. Höhere C-Peptid- und Insulin-Werte waren mit niedrigeren HMO-Konzentrationen in Muttermilch assoziiert.

Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigte signifikante Unterschiede der HMO-Konzentrationen in der Muttermilch zwischen Müttern mit und ohne GDM. Dies war die erste Studie bei der die HMO-Konzentrationen über einen hyperinsulinämisch-eugklämischen Clamp-Versuch untersucht wurden. Es sind weitere Studien mit größeren Studienpopulationen erforderlich, um die Ergebnisse zu untermauern.  
 Gestationsdiabetes; Humanmilch-Oligosaccharide; Stillen  
 
 2025  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Walzl, Anna Maria
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Jantscher-Krenn, Evelyn; Univ.-Ass. Priv.-Doz. Mag.pharm. Dr.rer.nat.
  Fluhr, Herbert; Univ.-Prof. Dr.med. MHBA