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Bibliografische Informationen
 BioBall universeller Kopf-Hals-Adapter – Mix & Match in der Hüfttotalendoprothetetik. Eine retrospektive Studie  
 Hintergrund. Die Sicherheit von universellen Kopf-Hals-Adaptern (UHNA) ist nach wie vor Gegenstand von Diskussionen im Rahmen des „Mix und Match“-Konzepts in der Totalendoprothetik der Hüfte (THA), insbesondere bei Revisionsoperationen. Die vorliegende Studie analysiert die Komplikations- und Revisionsraten, mögliche Einflussfaktoren und die Überlebensrate bei Verwendung dieser Implantate.

Material und Methoden. Im Rahmen einer retrospektiven Studie am Landekrankenhaus Graz wurden zwischen 2006 und 2022 insgesamt 306 mit UHNA (alle BioBall®, Merete®, Berlin, Deutschland) behandelte PatientInnen (n = 288 (94,1 %)) analysiert. Es wurden Diagnosen, demografische Parameter, Begleiterkrankungen, Implantat- und UHNA- Spezifikationen sowie Komplikationen erfasst. Zudem wurde eine multifaktorielle Analyse durchgeführt und Revisionsraten sowie das Implantatüberleben bestimmt. Der primäre Endpunkt der Studie wurde dabei als Implantatversagen, definiert als Revisionsoperation, festgelegt.

Ergebnisse. Die PatientInnen hatten zum Zeitpunkt der Operation ein durchschnittliches Alter von 74 Jahren (IQR 62–81 Jahre); der berechnete mediane Nachbeobachtungszeitraum war 57 Monate (IQR 23–85 Monate). Bei 19,9 % (n = 61) der PatientInnen trat mindestens eine Komplikation auf. Die häufigsten Komplikationen waren postoperative wiederholte Luxation (n = 27; 8,8 %), periprothetische Infektion (n = 13; 4,2 %), periprothetische Frakturen (n = 11; 3,6 %) und aseptische Lockerung (n = 10; 3,3 %). Bei 14,1 % (n = 43) der Fälle wurde mindestens eine Revisionsoperation durchgeführt. Darüber hinaus wurde ein Fall (0,3 %) einer Prothesenschaft-Hals-Fraktur als spezifische „Mix und Match“- Komplikation identifiziert. Als statistisch signifikante Risikofaktoren für postoperative Komplikationen konnten u.a. folgende Faktoren identifiziert werden: postoperative rezidivierende Luxationen und postoperative aseptische Lockerungen waren jeweils mit Luxation als Indikation für die UHNA-Implantation (p < .001) und übergroßen Halslängen (≥ 2 XL; p = .004) assoziiert. Das revisionsfreie Gesamtüberleben betrug 92 % (95 % CI 88,1–95,9 %) nach einem Jahr und 82 % (95 % CI 76,1–87,9 %) nach zehn Jahren. Es wurden bessere revisionsfreie Überlebensraten bei Patienten im Alter von ≥ 60 Jahren, mit weniger Komorbiditäten (< 2) und mit normalen Halslängen (S–XL) registriert.

Schlussfolgerung. UHNA sind insgesamt eine sichere Langzeitoption für die „Mix und Match“-Anwendung bei THA, insbesondere für PatientInnen mit besonderer Hüftanatomie oder Revisionsoperationen. Ein Komplikationsfall im Zusammenhang mit „Mix und Match“ konnte beobachtet werden (Schafthalsfraktur, 0,3 %). Dennoch müssen zahlreiche Risikofaktoren berücksichtigt werden, um ein gutes Ergebnis mit UHNA in „Mix und Match“-THA zu erzielen. Diese Faktoren betreffen die PatientInnen, die verwendeten Implantate, ChirurgInnen und perioperative Faktoren. In der Gesamtschau sind jedoch weitere Studien und Kompatibilitätstests mit allen Prothesenherstellern erforderlich, um endgültige Schlussfolgerungen ziehen zu können.  
 BioBall, universeller Kopf-Hals-Adapter, universeller modularer Halsadapter, Implantatüberleben, Revisionshüfttotalendoprothese.  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Thaller, Alexander; BA
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leitner, Lukas; Univ. FA Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.
  Valentini, Marisa; Dott.ssa Mag.