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Bibliografische Informationen
 Funktionelle Langzeitergebnisse nach Handverbrennungen: Eine monozentrische kontrollierte Kohortenstudie  
 Hintergrund: Bei schweren Verbrennungen sind die Hände in 80–90% der Fälle betroffen. Obwohl die Hände nur eine kleine Gesamtoberfläche von weniger als 5% ausmachen, hat der Verlust ihrer Funktionalität erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Patient/innen. Die aktuelle Studienlage zeigt, dass Langzeitstudien zur Handfunktionalität nach Handverbrennungen selten sind. Daher zielte diese Studie darauf ab, funktionelle Langzeitergebnisse durch einen patientenzentrierten Ansatz hinsichtlich Verbrennungstiefe, einseitiger und beidseitiger Handbeteiligung sowie (nicht-) isolierter Handverbrennungen als potenzielle Einflussfaktoren bei Patient/innen mit Handverbrennungen zu untersuchen.



Methoden: Wir führten eine monozentrische Querschnittsstudie mit Patient/innen mit Handverbrennungen durch, die zwischen 2005 und 2022 an unserer Abteilung behandelt wurden. Alters-, geschlechts- und händigkeitsspezifisch angepasste Teilnehmer/innen, die nie eine behandlungspflichtige Handverbrennung erlitten haben, dienten als Kontrollen. Zusätzlich wurden bei den Verbrennungspatient/innen Daten zu Demografie, verbrennungsbedingten Verletzungen und Behandlungen erhoben. Für einen patientenzentrierten Ansatz verwendeten wir den „Quick-Disabilities of the Arm, Shoulder, and Hand Questionnaire“ und den „Michigan Hand Questionnaire“ für die funktionelle Langzeitevaluation sowie die „Patient and Observer Scar Assessment Scale“ (Patient/innenskala) zur Beurteilung der langfristigen Narbenqualität.



Ergebnisse: Insgesamt haben 61 Patient/innen mit 88 betroffenen Händen und 63 angepasste Kontrollteilnehmer/innen an dieser Studie teilgenommen. 77.1% der Teilnehmer/innen waren männlich, mit einem Durchschnittsalter von 50.7 (±15.5) Jahren und einer Nachbeobachtungszeit von 8.1 (±4.7) Jahren. Die durchschnittlich verbrannte Körperoberfläche betrug 13.9% (±15.8), wobei 72.4% der Hände tiefe Verbrennungen aufwiesen und die meisten Patient/innen nur eine betroffene Hand hatten (55.7%). Patient/innen mit Handverbrennungen erzielten signifikant schlechtere Langzeitfunktionalität in jedem Bereich des Michigan Hand Questionnaire sowie in den Bereichen „Gesamtfunktion“ und „Arbeit“ des Quick-Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand. Oberflächliche Handverbrennungen beeinträchtigten die Funktionalität bei täglichen Aktivitäten (p = 0.013) und das ästhetische Erscheinungsbild (p = 0.005) negativ, wenn beide Hände betroffen waren. Isolierte Handverbrennungen waren mit größeren Schwierigkeiten bei der Arbeitsleistung verbunden (p = 0.03), während Patient/innen mit beidseitiger Handbeteiligung mehr Schmerzen wahrnahmen (p = 0.025).



Schlussfolgerung: Patient/innen mit Handverbrennungen können im Laufe der Zeit zufriedenstellende Langzeitergebnisse erzielen, erreichen jedoch nicht die gleiche langfristige Handfunktionalität wie die gesunde Kontrollgruppe. Unsere Studie zeigte, dass Faktoren wie Verbrennungstiefe, einseitige oder beidseitige Handbeteiligung und (nicht-) isolierte Handverbrennungen bestimmte Aspekte der wahrgenommenen langfristigen Funktionalität der Hände beeinflussen können.

 
 Verbrennungen; Handverbrennungen; Funktionalität; PROM; Langzeitergebnisse  
 
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 Plastische und Wiederherstellungschirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Watzinger, Nikolaus
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Hecker, Andrzej Stanislaw; Dr.med.univ. MSc
  Kamolz, Lars-Peter; Univ.-Prof. Dr.med. MSc