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Bibliografische Informationen
 Transabdominale Cerclage zur Therapie extremer Frühgeburtlichkeit und später Fehlgeburtlichkeit  
 Zusammenfassung

Fragestellung: Die vaginale Cerclage wird als Standardtherapie bei Frauen mit habituellen Spätaborten und Neigung zu extremer Frühgeburtlichkeit eingesetzt. Bei Versagen der vaginalen Cerclage stellt die abdominale Cerclage eine alternative Therapieoption dar. Insbesondere Frauen mit wiederholten Fehl- oder Frühgeburten in der Anamnese können von der Anwendung einer transabdominalen Cerclage erheblich profitieren. Studien zeigten, dass der Einsatz einer TAC mit einem signifikant besseren Outcome in der Schwangerschaft verbunden ist. Ziel dieser Beobachtungsstudie ist die Analyse der Resultate nach laparoskopischer abdominaler Cerclage an der UFK Graz.

Methodik: Es wurde eine retrospektive Analyse des Schwangerschaftsoutcomes aller Frauen, die zwischen 2017 und 2023 an der UFK Graz mit einer abdominalen Cerclage therapiert wurden, durchgeführt. Die chirurgische Vorgehensweise beruht auf einem laparoskopischen Verfahren, bei dem zunächst die Plica vesicouterina abpräpariert und die Aa. uterinae freigelegt werden. Anschließend wird ein Band aus nicht resorbierbarem Nahtmaterial (Mersilene) medial der Gefäße um den isthmozervikalen Übergang positioniert. Die erhobenen Daten wurden mit den Daten aktueller Studien aus der Datenbank Pubmed verglichen.

Ergebnisse: Während des Beobachtungszeitraums wurden 16 Frauen mit einer medianen Anzahl von zwei Spätaborten (Spanne 1-6) mittels TAC therapiert. Das mediane Alter betrug 35 Jahre (Interquartil-Bereich 32-38). Zehn Frauen wurden seit der Operation schwanger, zwei waren bereits zum Zeitpunkt der TAC-OP schwanger. Zwölf Kinder wurden per sectionem geboren. Zwei Frauen gebaren nach TAC-Anlage ein zweites Mal. Bei vier Frauen trat in der Beobachtungszeit keine Schwangerschaft auf. Das mediane Gestationsalter der zwölf Geburten lag bei 38 SSW (Interquartil-Bereich 37. bis 38. SSW). Vier Fehlgeburten traten vor der 12. SSW auf, es wurde keine Totgeburt registriert. Das Mersilene-Implantat wurde im Rahmen der Sectiones für mögliche Folgeschwangerschaften in situ belassen.

Fazit: Die transabdominale Cerclage ist eine effektive Methode zur Prävention von Frühgeburten und Spätaborten sowie zur Erhöhung der Lebendgeburtenrate bei Patientinnen mit schwerer Zervixinsuffizienz. Insbesondere laparoskopisch platzierte Cerclagen können bei sorgfältig ausgewählten Frauen zu einem verbesserten Schwangerschaftsverlauf und einem günstigen neonatalen Outcome führen, wobei weitere Forschung zur Optimierung der Langzeitergebnisse und der Patientinnenselektion erforderlich ist.  
   
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Abdelmalak, Christina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schöll, Wolfgang; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ. MSc
  Hütter, Christina; Dr.med.univ.