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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Klinisch-pathologische Charakterisierung von Osteoidosteomen die an einem Institut mit unterschiedlichen Behandlungsmethoden therapiert wurden – eine retrospektive Studie  
 Einleitung: Das Osteoidosteom (OO) ist ein gutartiger knochenproduzierender Tumor. Es ist radiologisch durch einen intrakortikalen Nidus mit unterschiedlich starker Verkalkung und kortikaler Verdickung, Sklerose und Knochenmarködem gekennzeichnet. Der Nidus hat ein selbstlimitierendes Wachstum, ist normalerweise asymptomatisch und heilt spontan aus. Das typische klinische Erscheinungsbild des OO besteht aus nächtlichen Schmerzen, die durch die Verabreichung von Salicylaten sofort gelindert werden können. OO können mittels Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) je nach ihrer Lokalisation im Knochen wie folgt eingeteilt werden: subperiostal, intrakortikal, endostal und medullär. Die CT-geführte perkutane Radiofrequenz Ablation (RFA) ist eine einfache, minimal-invasive, sichere und hochwirksame Technik zur Behandlung von OO. Offene Operationen sollten Fällen mit diagnostischer Unsicherheit oder Wirbelsäulenläsionen vorbehalten bleiben, die auf eine medizinische Behandlung nicht ansprechen und/oder aufgrund der anatomisch engen Beziehung zu lebenswichtigen Weichteilstrukturen nicht sicher erhitzt werden können. Das Ziel dieser Studie war es, epidemiologische, klinische und radiologische Befunde zusammenzufassen und die Behandlungsergebnisse von Patienten:innen mit OO zu bewerten, die in unserer Einrichtung behandelt wurden.
Methoden: Von Januar 2005 bis September 2019 wurden 122 Patienten:innen mit OO retrospektiv untersucht. Die Patienten:innen wurden aus einer prospektiv gepflegten Tumordatenbank unter Verwendung von histologischen (für Patienten:innen, die sich einer Operation unterziehen) oder radiologischen diagnostizierten OO ausgewählt. Die Studie umfasste 43 (35 %) Frauen und 79 (65 %) Männer; das mittlere Alter der Patienten:innen betrug 21,2 Jahre. Durchgeführte Bildgebungen wurden auf das Vorhandensein typischer Merkmale eines OO analysiert.
Ergebnisse: Die OO waren am häufigsten im Femur (n=39; 32 %), der Tibia (n=37; 30,3 %), dem Humerus (n=9; 7,4 %) und dem Radius (n = 4; 3,3 %) lokalisiert. Der Rest (n=34, 27,9%) befand sich in Wadenbein, Wirbelsäule, Füßen, Kreuzbein, Händen, Schulterblatt, Kniescheibe, Elle und Hüftgelenkspfanne. Die Läsionen waren in 79,5 % der Fälle kortikal gelegen. Bei einem Patienten waren die Läsionen multifokal. CTs wurden bei 108 Patienten:innen und MRTs bei 106 Patienten:innen durchgeführt. Der mittlere Durchmesser des Nidus betrug um die 8,65 ± 5,0 mm (Bereich 2–25 mm). Die Verzögerung der Diagnosestellung betrug 13,3±17,4 Monate. Insgesamt wurden 118 Patienten:innen in unserer Einrichtung behandelt: davon 71 (60,2 %) mittels RFA und 42 (35,6 %) mittels Operation. 5 (4,2 %) Patienten:innen wurden mit beiden Methoden behandelt, 4 Patienten:innen erhielten nur eine konservative Therapie. Bei allen Operationsproben (n=42) wurde die Diagnose OO pathohistologisch bestätigt. Die primäre klinische Erfolgsrate für die Behandlung mittels RFA betrug 90,1 % und die der chirurgisch behandelten Patienten:innen 81,0 %. Der sekundäre klinische Erfolg betrug in beiden Gruppen 100 %. Bei den meisten Patienten:innen wurde nach einem Tumorrezidiv die gleiche Art von Verfahren durchgeführt. Bei zwei Patienten wurde zunächst eine RFA-Behandlung durchgeführt, gefolgt von einer chirurgischen Exzision nach dem erneuten Auftreten klinischer Symptome und einem radiologisch bestätigten Tumorrezidiv. 9,9 % der mit RFA behandelten Patienten:innen entwickelten Komplikationen.
Schlussfolgerung: OO findet sich überwiegend bei männlichen Patienten, tritt häufig in den unteren Extremitäten auf und ist meist kortikal lokalisiert. In Übereinstimmung mit der Literatur wurde eine signifikante Verzögerung bei der Diagnose von OO beobachtet. Die RFA ist im Vergleich zur chirurgischen Behandlung eine zuverlässige und effiziente Behandlungsoption bei OO.
 
   
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Meszarics, Michael
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Pathologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Brcic, Iva; Univ. FÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.
  Igrec, Jasminka; Dr. Dr.med.univ.