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Diagnostik & Forschungsinstitut für Humangenetik   Hilfe

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Bibliografische Informationen
 Verwendung des Ionophors Calcimycin (A23187) bei vorangegangenem Wachtsumsarrest humaner Embryonen im Zuge einer ICSI  
 Die moderne Reproduktionsmedizin erreicht mit der herkömmliche IVF Befruchtungsraten um die 60%. Durch den Einsatz einer ICSI kann diese Rate auf 75-80% gesteigert werden. Dennoch kommt es in 2-3% der Fälle, trotz ICSI zu einem Befruchtungsversagen.

Dieses Fertilisationsversagen lässt sich in 80% der Fälle auf eine fehlende Aktivierung der Oozyte zurückführen. Die Aktivierung der Oozyte wird maßgeblich durch die Spermien PLCζ initiiert. Die PLCζ führt in der Oozyte über den „second messenger“ IP3 zu spezies-spezifischen intrazellulären Kalzium Oszillation welche das weiter Wachstum und die Embryonenentwicklung induzieren. Es gibt nun verschieden Möglichkeiten die Aktivierung der Oozyte zu induzieren. Dabei hat sich der Ca-Ionophor A23187 bei verschiedenen Fragestellungen etabliert. In dieser prospektiven Multicenter Studie wurde nun zum ersten Mal eine „ready-to-use“ Ionophorenlösung (GM508 Cult-Active, Gynemed, Lensahn, Deutschland) für Patienten mit Wachstumsproblemen ihrer Embryonen eingesetzt.

Es wurden insgesamt 95 Patientinnen in die Studie eingeschlossen. Als Arbeitshypothese wurde eine verbesserte Wachstumsrate mit Blastozystenbildung am Tag 5, sowie eine verbesserte Schwangerschaftsrate und Fertilisationsrate (charakterisiert durch 2 Pronuklei) gewählt. Als Kontrollgruppe diente der jeweilige Vorversuch der Patientinnen ohne Applikation der „ready to use“ Ionophorenlösung (GM508 Cult-Active, Gynemed, Lensahn, Deutschland).

Bei der statistischen Auswertung hat sich eine deutliche Signifikanz bezüglich der Blastozystenbildung am Tag 5 gezeigt. Die Gruppe welche mit dem Produkt Cult-Active behandelt wurden zeigte in 223 der Fälle eine Entwicklung zur Blastozyste wohingegen es in der Kontrollgruppe bei 64 der fertilisierten Oozyten zu einer Weiterentwicklung bis hin zur Blastozyste gekommen ist (p <0,001). Bezüglich der Fertilisationrate konnte bei 583 Eizellen der Cult-Active Gruppe ein 2PN Stadium beobachtet werden. In der Kontrollgruppe fanden sich insgesamt 485 Oozyten in dem 2PN Stadium. Die statistische Analyse fand keinen signifikanten Unterschied.

Insgesamt konnte 46 Schwangerschaften in der Cult-Active Gruppe und 10 Schwangerschaften in der Kontrollgruppe detektiert werden. Der Unterschied ist statistisch signifikant (p<0,001).

Es konnte so eindeutig bewiesen werden das der Einsatz des Produkts Cult-Active einen Benefit für kinderlose Paare bezüglich der Blastozystenbildung und der Schwangerschaftsrate hat und welche schon einen vorangegangen Fehlschlag hinsichtlich der Entwicklung ihrer Embryonen nach ICSI hinnehmen mussten.

 
   
 
 2015  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Staples, Philipp
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Humangenetik
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Petek, Erwin; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat. Dr.scient.med.