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Bibliografische Informationen
 Operative und medikamentöse Therapieoptionen beim fortgeschrittenen Endometriumkarzinom  
 Hintergrund: Die Fragestellung der Diplomarbeit orientiert sich an der geplanten AGO/ENGOT Studie “Evaluation of preoperative clinical and translational selection criteria for cytoreductive surgery in endometrial cancer”. Es soll erforscht werden, welche Patientinnen mit fortgeschrittenem/rezidivierendem Endometriumkarzinom am ehesten von einer radikalen operativen Therapie profitieren.

Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse von Patientinnen mit fortgeschrittenem (FIGO IV) oder rezidivierendem Endometriumkarzinom, die zwischen 2011 und 2020 am LKH Graz diagnostiziert und behandelt wurden. Die Patientinnen wurden in eine operierte und eine nicht operierte Gruppe eingeteilt. Das Gesamtüberleben (Overall Survival, OS) wurde berechnet und zur statistischen Auswertung Kaplan-Meier Kurven mit Log Rank Test sowie univariate Cox Proportional Hazards Modelle eingesetzt. Die Stadieneinteilung erfolgte nach den FIGO Leitlinien von 2009.

Resultate: Insgesamt wurden 79 Patientinnen eingeschlossen (26 operierte, 53 nicht operierte). In der FIGO IV Kohorte zeigte sich ein deutlicher Trend zu verbessertem Gesamtüberleben nach Operation (med. ÜL 159 vs. 6.0 Monate bei nicht-operierten; p = 0.091). Höherer BMI war der einzige signifikante präoperative Prädiktor für erhöhtes Sterberisiko (HR = 1,25; p = 0.039). Auch in der Rezidivkohorte war ein längeres Überleben nach Operation erkennbar (34.0 vs. 17.0 Monate; p = 0.105). Eine R0 Resektion war der einzige signifikante Prädiktor für verbessertes OS in der Rezidivkohorte (Log Rank p = 0.040; Cox p = 0.040) und zeigte einen Trend in der FIGO IV Gruppe (Log Rank p = 0.055; Cox p = 0.063). Unerwartet war in der Rezidiv Kohorte die Assoziation zwischen dem Fehlen einer Radiotherapie und besserem Überleben (Log Rank p = 0.044), vermutlich bedingt durch Selektionsbias. Andere Faktoren, einschließlich des Operationszugangs oder adjuvanter Therapien, zeigten keine signifikanten Zusammenhänge mit dem Überleben, was hauptsächlich auf kleine Fallzahlen und statistische Unsicherheit zurückzuführen ist.

Conclusio: Die Studie bestätigt, dass eine vollständige Tumordebulking Strategie (R0) entscheidend für ein verbessertes Gesamtüberleben ist. Trotz limitierter Fallzahlen unterstützen die beobachteten Trends bestehende Empfehlungen zur maximalen Debulking Chirurgie und unterstreichen die Bedeutung einer sorgfältigen interdisziplinären Patientenauswahl.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Pasic, Amra
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Trutnovsky, Gerda; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.