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Bibliografische Informationen
Titel
Regionale histologische und mikrostrukturelle Unterschiede im Ligamentum sacrouterinum im Kontext von Dysfunktionen des Beckenbodens
Kurzfassung
Ziel: Die Ligamenta sacrouterina (uterosacral ligaments, USL) sind wichtige anatomische Strukturen im kleinen Becken der Frau. Sie verlaufen vom kaudalen Teil des Uterus und der Cervix uteri das Rektum lateral umscheidend nach dorsal und verbinden sich fächerförmig im Bereich des Sakrums mit der Fascia endopelvina und im kaudalen Bereich mit den Faszien der Beckenbodenmuskulatur. Aktuelle Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass sich die Mikrostruktur und die mechanischen Eigenschaften der USL sowohl mit dem Alter als auch bei Dysfunktionen des Beckenbodens durch Zugkräfte ändert. Dies soll unter anderem zum Auftreten von Prolapsgeschehen der Beckenorgane (pelvic organ prolapse, POP) beitragen.
Ziel dieser Studie war es, histologische und mikrostrukturelle Unterschiede in verschiedenen Regionen der USL in Abhängigkeit vom Alter zu analysieren. Zudem sollte untersucht werden, inwiefern der in manchen Studien erwähnte „deep layer“ - ein tief verlaufender Teil der USL, welcher in Richtung der Beckenbodenmuskulatur zieht - makroskopisch und histologisch identifizierbar ist.
Methoden: Eine umfassende Literaturrecherche zum aktuellen Forschungsstand über die Funktion und Struktur der USL und der mögliche Zusammenhang mit POP wurde durchgeführt. Bei 23 weiblichen Körperspenden (13 unfixierte, 10 fixierte) wurden die USL zunächst makroskopisch in situ untersucht. Anschließend wurden die rechten USL der unfixierten Spenden entnommen und histologisch mittels Hematoxylin-Eosin-, Siriusrot-, Masson-Goldner-Trichriom- und Resocin-Fuchsin-Färbung gefärbt und analysiert. Bei den fixierten Präparaten erfolgte eine vollständige Präparation in situ und anschließend eine Entnahme und histologische Untersuchung (ebenfalls mittels Hematoxylin-Eosin-, Siriusrot-, Masson-Goldner-Trichriom- und Resocin-Fuchsin-Färbung) der rechten USL.
Ergebnisse: Unsere Studie zeigte eine regionale Heterogenität der USL: Der zervikale Bereich war makroskopisch besonders fest und breit ausgeprägt und zeigte eine starke Verbindung mit der Muskulatur der Cervix uteri. Im sakralen Bereich dünnten sich die USL aus und bestanden im Bereich des Ansatzes am Sakrum zum Großteil aus lockerem Bindegewebe, dass sich fächerförmig aufspannte. Zudem wurde eine Asymmetrie bezüglich der Längen festgestellt, es zeigte sich in allen untersuchten Präparaten das linke USL kürzer als das rechte. Die mikroskopische Untersuchung unter Anwendung verschiedener Färbetechniken ermöglichte eine detaillierte Analyse der Zusammensetzung des USL, wobei insbesondere regionale Unterschiede in der Ausrichtung der Kollagenfasern sowie in der Verteilung von glatter Muskulatur, Binde- und Fettgewebe sichtbar wurden. Trotz fehlender statistischer Signifikanz aufgrund der kleinen Stichprobe konnte in Bezug auf die Verteilung von glatter Muskulatur ein um bis zu 5-mal höherer Anteil an glatten Muskelfasern in der jungen Gruppe im Vergleich zur gealterten Gruppe festgestellt werden. Ebenfalls konnten visuell deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Körperspenden festgestellt werden, was vermutlich auf die hohe interindividuelle Variabilität zurückzuführen ist.
Schlussfolgerung: Die beobachtete interindividuelle Variabilität in der Ausprägung der verschiedenen Komponenten und der unterschiedliche Anteil an glatter Muskulatur in den Altersgruppen sind besonders für die Urogynäkologie relevant. Das erweiterte Wissen über die regionale Struktur und Hinweise auf altersabhängige Veränderungen des USL bringt zusätzliche Informationen zur Weiterentwicklung und Optimierung operativer Verfahren zur Korrektur von POP.
Schlagwörter
uterosacral ligament, Ligamentum sacrouterinum, USL, Plica rectouterina, pelvic organ prolapse, POP
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Sachgebiete
Gynäkologie
Histologie
Topographische Anatomie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Milcher, Marco
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für makroskopische und klinische Anatomie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Hammer, Niels; Univ.-Prof. Dr.med.
Mitbetreuer*in (intern)
vom Scheidt, Annika; Univ.-Ass. PhD.
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