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Bibliografische Informationen
 Klinisch - radiologische Nachuntersuchung bei aseptischem Knietotalendoprothesen - Wechsel  
 Einführung/Methoden

Diese retrospektive Untersuchung sollte die Gründe für den notwendigen Wechsel

bei aseptischen Knietotalendoprothesen und häufige Komplikationen nach

durchgeführtem Wechsel beleuchten. Es waren primäre und sekundäre

Standzeiten, die verwendeten Prothesentypen und das klinische postoperative

Outcome im Sinne von Bewegungsumfang, Schmerzhaftigkeit und Instabilität von

Interesse. Dies wurde unter Verwendung der Leistungshistorie und der

Dokumentation der jeweils aktuellsten Nachuntersuchung durchgeführt.

Weiters beschäftigten wir uns im radiologischen Vermessungsteil der

Untersuchung mit der eventuellen Notwendigkeit der Verwendung einer Offset-

Prothesenvariante zur besseren Haltbarkeit und Vermeidung der aseptischen

Lockerung der Prothese. Hierfür wurde die Abweichung von Tibiaplateaumitte und

Tibiamarkkanalmitte sowohl im anterior-posterioren, als auch im seitlichen

Strahlengang vermessen. Um die Mitte des Markkanales näherungsweise zu

bestimmen, wurden Tangenten möglichst distal an die Begrenzungen gelegt und

auf Plateauniveau der Mittelpunkt der Distanz errechnet. Nachfolgend wurde das

Ergebnis mit der Mitte des Plateaus verglichen.

Ergebnisse

Bei 69 Patienten waren bei 70 Kniegelenken (Einfachzählung) insgesamt 88

Revisionen notwendig, 5 Gelenke mussten mindestens zweimal revidiert werden.

Die mittlere Überlebenszeit des primären Implantates lag bei 46,1 Monaten (0 bis

240). Als Ursachen für das Versagen des primären Produktes konnten aseptische

Lockerungserscheinungen (58%), Instabilität (19%), Abrieb (6%), atraumatischer

Implantatbruch (5%), Malrotation (3%), rezidivierende Patella- und

Gleitlagerluxation (3%), atraumatische periprothetische Fraktur (3%) und

Arthrofibrose (3%) ermittelt werden.

25% der revidierten Prothesen versagten. Im Falle einer Re-Revision betrug die

mittlere Überlebenszeit des vorhergehenden Implantates 20,4 Monate (0 bis 81).

Für die revidierte intakte Prothese ergab sich in der Untersuchung eine mittlere

Standdauer von 40,2 Monaten (6 bis 97). Die mittlere maximale Flexion betrug

102 Grad (55 bis 130), 37% der untersuchten Kniegelenke erschienen

schmerzhaft, 17% instabil. In der radiologischen Untersuchung wurde ein mittlerer

Tibiaplateaudurchmesser von 77 mm (52 bis 97, SD 8) im anterior-posterioren und

58 mm (44 bis 68, SD 5) im seitlichen Strahlengang festgestellt. Der mittlere Offset

konnte mit 2,6 mm (-5,5 bis 9,5, SD 3,2) nach medial und 4 mm (-3,5 bis 10,5, SD

2,9) nach anterior ermittelt werden.

Diskussion

Auffallend war die mit anderen Studien verglichen geringe Rate an Infektionen,

aber auch die höhere Rate an aseptischen Lockerungen. Das Ergebnis des

Bewegungsumfanges ist als sehr gut anzusehen.

Das Ergebnis einer anatomischen Leichenstudie konnten wir in Bezug auf die

weite Streuung des Offsets nun auch radiologisch bestätigen und raten an, die

Tibia präoperativ exakt zu vermessen, um die eventuell nötige Verwendung des

Offset – Stems, vor allem bei schlechter Knochensituation, zu überprüfen.  
 Orthopädie; Endoprothetik; Revision; aseptisch; Knie; Offset  
 
 2011  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Pisecky, Lorenz
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kastner, Norbert; Sen.Scientist Dr.med.univ.