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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Kurzzeiteffekt von Gabapentin und Pregabalin bei neuropathischem Tumorschmerz: eine retrospektive, monozentrische Kohortenstudie  
 Einleitung: 50-90% aller Menschen mit malignen Geschehnissen leiden an tumorassoziierten Schmerzen, was deren Lebensqualität deutlich einschränken kann. Auch wenn die Behandlung von Tumorschmerzen eine medizinische Herausforderung darstellt, so erscheint ein adäquates Schmerzmanagement entscheidend, um das Leid der Betroffenen bestmöglich zu lindern. Zur Verbesserung der neuropathischen Tumorkomponente kommen die beiden Antikonvulsiva Pregabalin und Gabapentin zum Einsatz. Zum Einsatz der beiden Wirkstoffe bei Palliativpatient*innen liegen genauso begrenzt Daten vor wie Informationen zum Kurzzeiteffekt dieser Antikonvulsiva. Aus diesem Grund analysiert die vorliegende Arbeit den analgetischen Effekt von Antikonvulsiva bei neuropathischem Tumorschmerz innerhalb von sieben Tagen nach erstmaliger Gabe von Pregabalin oder Gabapentin bei Patient*innen mit weit fortgeschrittenen onkologischen Erkrankungen.



Methodik: In dieser retrospektiven monozentrischen Kohortenstudie wurden die klinischen Daten von insgesamt 19 Patient*innen, welche sich im Zeitraum von 2007 bis 2022 an der Universitären Palliativmedizischen Einrichtung des Grazer Universitätsklinikums in stationärem Aufenthalt befunden hatten, analysiert. Primärer Endpunkt ist die Erfassung des analgetischen Effekts von Antikonvulsiva bei neuropathischem Tumorschmerz innerhalb von sieben Tagen nach erstmaliger Gabe von Pregabalin oder Gabapentin bei weit fortgeschrittenen onkologischen Erkrankungen. Als sekundäre Endpunkte gelten die täglichen Morphin-Äquivalenzdosen, Gabapentin- oder Pregabalindosen, Dosen von nicht-opioid Analgetika und Koanalgetika sowie die global empfundene Symptomenlast, die stationäre Aufenthaltsdauer, der mögliche Tod während des stationären Krankenhausaufenthalts und Gründe für den Therapieabbruch von Gabapentin oder Pregabalin.



Ergebnisse: Die Forschungsergebnisse zeigen, dass innerhalb der ersten sieben Tage nach Einleitung von Pregabalin oder Gabapentin keine signifikante Reduktion des täglichen Schmerzlevels oder der täglichen Morphin Äquivalenzdosis nachgewiesen werden konnte. Während des stationären Aufenthalts konnte eine signifikante Schmerzreduktion und eine klinisch relevante Änderung des Schmerzlevels erzielt werden.



Diskussion: Die vorliegende Studie erfasst eine Erhöhung der Ansprechrate der Schmerzreduktion nach Beginn der antikonvulsiven Therapie im Laufe der Einnahmewoche, eine signifikante Schmerzreduktion bei Vergleich des Schmerzlevels vom Aufnahme- und Entlassungstag und keine signifikante Schmerzreduktion des täglichen Schmerzlevels. Die Resultate der Analyse lassen keinen Rückschluss auf eine alleinige Schmerzlinderung durch den Therapiestart mit Pregabalin oder Gabapentin zu, sondern geben vielmehr Anlass für weitere Untersuchungen.

 
 Koanalgetika, Gabapentin, Pregabalin, Tumorschmerzen, neuropathische Schmerzen, Schmerzmanagement, Palliativmedizin  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Krempl, Anna
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Huemer, Matthias; Dr.med.univ. Dr.scient.med.
  Pichler, Martin; Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. med. univ.