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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Stabilität und Dynamik des Mikrobioms der gesunden Haut - eine longitudinale Beobachtungsstudie über 2 Jahre  
 Das Hautmikrobiom, bestehend aus Bakterien, Archaeen und Eukaryonten (z.B. Pilze), wird seit einigen Jahren intensiv erforscht. Es konnten vor allem in Bezug auf Bakterien und Pilze in vielen Studien mikrobielle Taxa ausgemacht werden, welche normalerweise gesunde Haut an verschiedenen Körperstellen besiedeln. Man fand heraus, dass sowohl interne als auch externe Einflussfaktoren zu Verschiebungen in der Zusammensetzung des Hautmikrobioms führen können, was einen Einfluss auf die Pathophysiologie von bestimmten Hauterkrankungen haben könnte. Die genaue Rolle ist jedoch in vielen Fällen noch nicht erforscht, z.B. bei Psoriasis, einer chronisch entzündlichen Hauterkrankung.
In unserer Studie wurde das Hautmikrobiom sowie wichtige hautphysiologische Parameter von 12 erwachsenen Probanden (Altersgruppen B1: 20-40 Jahre, B2: 60-80 Jahre) mit gesunder Haut an je vier Körperstellen über sechs Zeitpunkte innerhalb von zwei Jahren untersucht und im Hinblick auf verschiedene demographische und Lebensstilfaktoren verglichen. In meiner Diplomarbeit konzentriere ich mich auf die Daten des bakteriellen und fungalen Mikrobioms, die Auswertung des archaeellen Mikrobioms findet im Rahmen einer anderen Arbeit statt.
Die häufigsten Gattungen waren Cutibacterium, Burkholderia, Staphylococcus, Corynebacterium, Streptococcus und Malassezia. Es konnte ein signifikanter Einfluss von BMI, Hauthygiene, Jahreszeit und Körperstelle auf die Zusammensetzung des Hautmikrobioms nachgewiesen werden. Auch die interpersonelle Variabilität im Hautmikrobiom der Probanden zeigte sich signifikant. Die beiden Altersgruppen und Geschlechter wiesen typische Mikrobiota auf, die Diversität wurde jedoch nicht signifikant von diesen Metadaten beeinflusst. Bezüglich der Hautphysiologie zeigte sich ein signifikant höherer pH-Wert und ein niedrigerer transepidermaler Wasserverlust bei den älteren und weiblichen Testpersonen. Darüber hinaus waren die Proben aus den Sommermonaten durch eine höhere Hautfeuchtigkeit gekennzeichnet. Die häufigsten Taxa unserer Studie sowie deren Vorkommen bezüglich verschiedener Metadaten deckten sich größtenteils mit denen der Literatur. Insgesamt zeigte sich, dass vor allem externe, dynamische Faktoren einen Einfluss auf das Hautmikrobiom hatten und es ist weitere Forschung an größeren Kohorten und in Verbindung mit der Darm-Haut-Achse nötig, um bestenfalls neue Erkenntnisse als Basis für weitere Studien zur Pathophysiologie chronisch entzündlicher Hauterkrankungen zu gewinnen.
 
   
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lehnen, Adina Vanessa
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Moissl-Eichinger, Christine; Univ.-Prof. Dr.habil.rer.nat.
  Mahnert, Alexander; Dr.techn. MSc