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Bibliografische Informationen
 Leitungswasser-Iontophorese bei palmoplantarer Hyperhidrose  
 Einleitung

Die Leitungswasser-Iontophorese stellt die Erstlinientherapie bei mäßiggradiger bis starker palmoplantarer Hyperhidrose dar. Die Wirksamkeit und Sicherheit dieser nicht invasiven und nebenwirkungsarmen Behandlungsmethode wurde bereits in einigen Studien belegt. Einzelne publizierte Daten, bezogen auf die Wirksamkeit der Heimtherapie sowie die Adhärenz der Patient*innen deuten darauf hin, dass nur wenige Patient*innen die Leitungswasser-Iontophorese langfristig als Heimtherapie fortsetzten.

Ziel

Ziel dieser Studie ist die Evaluierung des Therapieansprechens und der Adhärenz der Leitungswasser-Iontophorese bei palmoplantarer Hyperhidrose in der Induktions- und Erhaltungstherapie (= Heimtherapie). Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen zielt diese Arbeit darauf ab, Empfehlungen für eine Optimierung der Heimtherapie abzuleiten.

Methoden

Es erfolgte eine monozentrische retrospektive Datenauswertung von 86 Patient*innen, welche zwischen 2002 und 2022 mit Leitungswasser-Iontophorese bei palmoplantarer Hyperhidrose in der Ambulanz für Phototherapie an der Univ.- Klinik für Dermatologie und Venerologie Graz behandelt wurden. Die Daten wurden anhand eines schriftlichen Fragebogens zur Heimtherapie ergänzt und anschließend mittels deskriptiver Statistik ausgewertet. Zur Bewertung des Therapieansprechens wurde der Hyperhidrosis Disease Severity Scale (HDSS) verwendet.

Ergebnisse

Die Symptome von 74,4 % der Patient*innen (64/86) konnten durch die ambulante Leitungswasser-Iontophorese zufriedenstellend gebessert werden, sodass ein Heimgerät empfohlen wurde. Von jenen 64 Patient*innen führten 21 (32,8 %) eine Heimtherapie mit eigenem Therapiegerät durch. Die Heimtherapie wurde von 61,1 % der Fragebogenteilnehmer*innen (11/18) entweder langfristig (7/18) oder bis zur langfristigen Beschwerdefreiheit (4/18) fortgeführt. Durch die ambulante Induktionstherapie mit anschließender Heimtherapie erreichten 66,7 % eine Verbesserung im HDSS. Dabei erzielten 27,8 % der Patient*innen (5/18) Grad 1, 55,6 % (10/18) Grad 2, 16,7 % (3/18) Grad 3 und 0 % (0/18) Grad 4.

Schlussfolgerung

Die Leitungswasser-Iontophorese ist eine wirksame Methode zur Behandlung von palmoplantarer Hyperhidrose. Eine dauerhafte Erhaltungstherapie in Form einer Heimtherapie ist zur Aufrechterhaltung einer Normhidrose eminent. Die Autoren empfehlen die Heimtherapie mit fünf Therapieeinheiten pro Woche zu beginnen und bei Ansprechen eine Reduktion auf dreimal und später auf einmal pro Woche anzustreben. Die Unterstützung der Patient*innen bei der Erstattung des Heimtherapie-Gerätes durch die Sozialversicherungen sowie engmaschige Kontrollen zur Förderung einer hohen Therapieadhärenz sind entscheidend, um die Effektivität der Therapie und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.  
 Hyperhidrose;Leitungswasser-Iontophorese  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Bole, Joana Daniela
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Hofer, Angelika; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ. MME
  Sadoghi, Birgit; Univ. OÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.