| Zusammenfassung Hintergrund: Eine Freiheitsbeschränkung verletzt das Recht auf Freiheit, welches ein Grundrecht des Menschen ist. Es gibt unterschiedliche Formen der Freiheitsbeschränkung, hier wird der Fokus auf die medikamentöse Freiheitsbeschränkung gelegt. Die medikamentöse Freiheitsbeschränkung wird durch den Einsatz von psychotropen Medikamenten durchgeführt. Für Pflegepersonen ist es wichtig, diesen psychotropen Medikamenten Beachtung zu schenken, da sie viele Nebenwirkungen haben können und zu potentiellen Gefahren für die Patienten oder Patientinnen werden können. Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es, die Prävalenz von (vermuteter) medikamentöser Freiheitsbeschränkung beziehungsweise psychotropen Medikamenten und die dadurch ausgelösten Auswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens, Gesundheitsprobleme beziehungsweise Pflegeprobleme aufzuzeigen. Methode: Es wurde ein Literaturreview durchgeführt. Die Literatursuche erfolgte in der Datenbank PubMed. Die Suche wurde auf die Jahre 2006 bis 2016 begrenzt. Alle inkludierten Studien wurden mit Bewertungsbögen auf ihre Qualität überprüft. Ergebnisse: Es wurden zwölf Artikel in der Arbeit inkludiert. Es ergab sich eine Prävalenz von (vermuteter) medikamentöser Freiheitsbeschränkung beziehungsweise psychotropen Medikamenten im Setting Krankenhaus von 8,63%, im Pflegeheim von 27,3-74% und im Bereich Home-Care von 5,5-10%. Zu den Auswirkungen auf den Patienten oder die Patientin zählen erhöhtes Risiko auf Sturzgeschehen, Risiko auf Einschränkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens, Einengung der Lebenswelt, Risiko auf Stoffwechselstörungen und Risiko auf Störungen in der sexuellen Funktion. Schlussfolgerung: Die Prävalenz zeigt eine starke Varianz. Der Sturz ist die am häufigsten untersuchte Auswirkung der Medikamente. Für die Praxis sollten in Zukunft vermehrt Fort- und Weiterbildungen zu diesem Thema angeboten werden. Darüber hinaus muss die Forschung mit einer einheitlichen Definition beginnen, um nachfolgende Erhebungen zu erleichtern. |