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Masterarbeit (wissenschaftlich) - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Diabetes mellitus Typ 1 Management bei Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahren: Möglichkeiten zur Verbesserung des Schlafes ihrer Eltern - Ein Scoping Review  
 Hintergrund: Diabetes mellitus Typ 1 ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter und bedeutet lebenslanges Insulinmanagement und ständige Gefahr von Komplikationen, was eine hohe Belastung der Eltern als Verantwortliche und informell Pflegende bewirken kann. Über 60% der Mütter und mehr als 40% der Väter empfinden eine gesteigerte psycho-soziale Last nach der Diagnosestellung von Diabetes mellitus Typ 1 bei ihren Kindern. Studien zufolge weisen 68,8% der pflegenden Eltern eine schlechte Schlafqualität auf. Beeinträchtigter Schlaf kann sich unter anderem auf Fehleranfälligkeit auswirken, die kardiovaskuläre und mentale Gesundheit beeinflussen, sowie Einfluss auf das Gedächtnis und Immunsystem haben. Der Schlaf, welcher eine Säule der Lebensstilmedizin darstellt, kann durch nächtliches Blutzuckermessen, Insulinmanagement, aber auch Angst vor Komplikationen wie Hypoglykämien beeinträchtigt werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es deshalb, Informationen zum Schlaf(verhalten) der Eltern von Kindern mit Diabetes mellitus Typ 1 aufzuzeigen und potentielle Maßnahmen zur Steigerung des Schlafs der Eltern darzustellen.



Methode: Bei dieser Arbeit handelt es sich um ein „Scoping Review“, welches ein zunehmend angewandtes Design zur Darstellung von Evidenz aus der Gesundheitsforschung darstellt. Es wurde erstmalig von Arksey und O’Malley (2005) vorgestellt und eignet sich, um einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand einer Thematik zu schaffen. Die Literaturrecherche erfolgte mittels vordefinierten Schlüsselwörtern in den Datenbanken CINAHL, Embase, Ovid sowie nach ergänzender Handsuche mithilfe des PRISMA Flowchart nach Moher et al., 2010. Es erfolgte eine Bewertung der Studienqualität eingeschlossener Studien mit den Critical Appraisal Tools vom Joanna Briggs Institute.



Ergebnisse: Obwohl manche Studienteilnehmer*innen aus den eingeschlossenen Studien von nächtlichen Störungen durch den Blutzuckersensor berichteten, zeigen mehrere Studien durch die Anwendung von technologiebasierten Maßnahmen wie Insulinpumpe, Blutzuckersensor oder deren Kombination einen verbesserten Schlaf der Eltern, gesteigerte Lebens- und Schlafqualität, Alarme als Sicherheitssystem und die Möglichkeit, getrennt vom betroffenen Kind zu schlafen.

Studien mit Insulinpumpentherapie zeigen unter anderem die Reduktion klinisch relevanter Schlafstörungen der Eltern sowie die Möglichkeit des nächtlichen Durchschlafens.

Kombinierte Maßnahmen aus Blutzuckersensor und Insulinpumpen führen unter anderem zu reduzierter Belastung der Eltern und geringerem Zeitaufwand durch das Diabetesmanagement, sowie verbesserte elterlicher Schlafqualität.



Schlussfolgerung: Obwohl Technologien wie Insulinpumpe, Blutzuckersensor oder deren Kombination neben der Verbesserung des Schlafs der Eltern, auch die Lebensqualität dieser steigern sowie Zeitaufwand und Belastung reduzieren können, sollte zukünftig ein Fokus auf nicht-technologiebasierte Maßnahmen gelegt werden. Die Fokussierung auf nicht-technologiebasierte Maßnahmen stellt eine günstige Möglichkeit dar, den Schlaf von Eltern von Kindern mit Diabetes mellitus Typ 1 zu stärken. Darüber hinaus gilt es, generell den Aspekt Schlaf von Eltern und deren Kinder mit Diabetes mellitus Typ 1 mehr in den Fokus zu rücken, um den Lebensstil und die Lebensqualität Betroffener stärken zu können.

 
 Diabetes mellitus Typ 1; pädiatrische Pflege; Kinder; Jugendliche; elterlicher Schlaf  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Deixler, Michaela; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Pflegewissenschaft
 UO 066 333 Masterstudium; Interprof. Gesundheitswissenschaften  
Betreuung / Beurteilung
  Großschädl, Franziska; Priv.-Doz. Dr.scient.med. BSc MSc
  Schüttengruber, Gerhilde; Dr.rer.cur. BSc MSc