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Bibliografische Informationen
 Lebertransplantationsevaluierungen, Wartelisten und Lebertransplantationen am Transplant Center Graz 2017-2020  
 Einleitung
In Österreich werden jährlich bis zu 150 Lebertransplantationen (LTX) durchgeführt. Eine LTX ist nach genauer Patient*innenselektion bei allen Lebererkrankungen im Endstadium zur Verlängerung der Lebenserwartung oder Verbesserung der Lebensqualität, beim akuten Leberversagen sowie auch beim hepatozellulären Karzinom (HCC) indiziert, wobei die Leberzirrhose die häufigste Transplantationsindikation beim Erwachsenen darstellt. Nach Indikationsstellung und detaillierter Evaluierung der LTX Tauglichkeit erfolgt bei Fehlen von Kontraindikationen die Listung und Organvergabe. Diese wird von Eurotransplant nach logistischen und medizinischen Kriterien, wie dem MELD Score, koordiniert. Nicht alle evaluierten Patient*innen schaffen es letztendlich auf die Warteliste und nicht alle gelisteten Patient*innen werden transplantiert. Ziel dieser Diplomarbeit war die Analyse der evaluierten, gelisteten und transplantierten Patient*innen von 2017 bis 2020 am Transplant Center Graz (TCG). Ziel war es, vorhersehbare Ursachen zu identifizieren, aufgrund derer Patient*innen nach Evaluierung nicht auf die Warteliste kommen oder nachdem sie gelistet wurden wieder von der Warteliste genommen wurden.

Material und Methoden
Die demographischen und krankheitsspezifischen Daten aller Patient*innen über 18 Jahren, die im Zeitraum 2017-2020 am TCG für eine LTX evaluiert, gelistet oder transplantiert wurden, wurden retrospektiv erhoben.
Mittels Microsoft-Excel und SPSS wurden die Daten deskriptiv analysiert, in tabellarische und graphische Form zur besseren Darstellung gebracht und in einen klinisch relevanten Zusammenhang gesetzt.

Ergebnisse
Im Zeitraum 2017-2020 wurden 211 Patient*innen am TCG für eine LTX evaluiert, gelistet oder transplantiert. Davon wurden 171 gelistet und 138 transplantiert. Zum Zeitpunkt der Datenauswertung (10/2021) befanden sich 5 Patient*innen noch auf der Warteliste. Bei einer Anzahl von 100 Patient*innen (47,4%) konnte eine alkoholische Lebererkrankung (ALD) als häufigste Grunderkrankung identifiziert werden. Die zweitgrößte Gruppe mit 19,4% umfasste andere Ursachen (außer ALD, chronische Hepatitis C (CHC), nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH), biliäre Zirrhose, Autoimmunhepatitis (AIH), Alpha-1-Antitrypsinmangel (AAT-Mangel), Chronische Hepatitis B (CHB) oder Morbus Wilson), gefolgt von CHC (11,4%) und der NASH (8,5%). Die biliäre Zirrhose (5,7%), die AIH (4,7%), der AAT-Mangel (1,9%) sowie CHB und Morbus Wilson mit jeweils 0,5% machten einen kleineren Anteil aus. Von den 100 evaluierten Patient*innen mit ALD wurden 68% transplantiert und von den 111 Patient*innen mit Leberzirrhose anderer Ursache wurden 63% transplantiert. Von 150 evaluierten Männern wurden 68% transplantiert, von 61 evaluierten Frauen 59%. 117 Patient*innen waren jünger als 60 Jahre waren, davon wurden 59% transplantiert. 94 Patient*innen waren älter als 60 Jahre, davon wurden 73% transplantiert (p<0.05).

Diskussion
Im Zeitraum 2017-2020 kam es in 40 Fällen nach der Evaluierungsuntersuchung zu einer Nicht-Listung und in 28 Fällen zu einer De-Listung von der Warteliste, wodurch letztendlich 138 LTX am TCG durchgeführt wurden. Die Ursachen der Nicht- bzw. De-Listungen sind vielfältig und nach Auswertung der Daten waren sie nicht zu Beginn der Evaluierungsuntersuchungen vorhersehbar. Ältere Patient*innen wurden häufiger transplantiert als jüngere. Dies bestätigt die aktuelle Durchführung der Evaluierungsuntersuchungen als adäquate Methode der Patient*innenselektion.  
   
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Edtbauer, Nina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Stadlbauer-Köllner, Vanessa; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA
  Tatscher, Elisabeth; Univ. FÄ Dr.med.univ.