| Hintergrund: Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) stellt die schwerwiegendste extraintestinale Erkrankung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) dar, da sie mit einem deutlich erhöhten Risiko für hepatobiliäre und kolorektale Karzinome einhergeht. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer frühzeitigen Diagnosestellung. Ziel dieser Studie war die Erhebung der Häufigkeit und der Differentialdiagnosen einer erhöhten alkalischen Phosphatase (AP) bei PatientInnen mit CED an der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz (UKIM). Methoden: PatientInnen der Ambulanz für CED der UKIM, die zwischen 10.10.2010 und 01.01.2014 mindestens einmal eine erhöhte AP [> 105 U/L (Frauen), >130 U/L (Männer)] aufwiesen, wurden in diese retrospektive Analyse eingeschlossen. Bekannte hepatobiliäre Erkrankungen, MRCP Befunde und das Vorliegen einer Erhöhung der AP >25% über des oberen Referenzwert (>25% ULN) [>130 U/L (Männer), >165 U/L (Frauen)] wurden erhoben. Ergebnisse: Von 979 PatientInnen der CED Ambulanz der UKIM Graz im Zeitraum vom 01.01.2010 bis zum 01.01.2014 fielen 47 (5 %) durch eine mindestens einmalig erhöhte AP auf, davon wurden 37 (3,8 %) in der Auswertung berücksichtigt. Die möglichen Ursachen der AP Erhöhung der übrigen 37 PatientInnen umfassten (I) Nebenwirkung der immunsuppressiven Therapie (n=21), (II) Schwangerschaft (n=9), (III) medikamentösassoziierte Leberwerterhöhung (n=2), (IV) Pankreatitis/ Autoimmunpankreatitis (n=3), (V) Urothelzellkarzinom (n=1), (VI) Osteoporose (n=3), (VII) Hepatitis B (n=1), (VIII) Niereninsuffizienz/nephrotisches Syndrom (n= 2) und (IX) Skepsis-assoziierte Cholestase (n=1). Der Verdacht auf eine PSC wurde bei 3 PatientInnen mit einmalig erhöhter AP (8 % der 37 respektive 0,3 % der 979 PatientInnen) gestellt. Bei 18 PatientInnen wurde eine, bei 7 PatientInnen wurden zwei und bei 4 PatientInnen insgesamt drei mögliche Ursachen für die AP Erhöhung gefunden. Bei 8 PatientInnen mit einer mindestens einmalig erhöhten AP ließ sich den Akten keine mögliche Differentialdiagnose entnehmen, davon 2 mit einem AP Mittelwert >ULN <25 % ULN und 2 mit einem AP Mittelwert >25 % ULN. Schlussfolgerung: Eine Erhöhung der AP ist bei CED Patienten nicht selten und meist nicht durch eine PSC bedingt. Dennoch sollte aufgrund bedeutsamer klinischer Konsequenzen die Indikation zur Abklärung hinsichtlich einer PSC großzügig gestellt werden. |