| Hintergrund Prognosemarker spielen im Rahmen von Therapieentscheidungen eine wichtige Rolle. Das Pankreaskarzinom stellt mit einer 5 Jahresüberlebensrate von 9-10% einen hochmalignen Tumor dar, zumal es aufgrund unspezifischer Symptome häufig erst zu einer Diagnosestellung in ausgedehnten Stadien kommt. Wir untersuchten Leberenzyme wie Aspartat-Aminotransferase (AST), Alanin-Aminotransferase (ALT), Gamma-Glutamyltransferase (GGT) und Alkalische Phosphatase (AP) sowie Bilirubin und Lebersyntheseparameter wie Cholinesterase (CHE) und Thromboplastinzeit.
Methoden In dieser retrospektiven Datenanalyse wurden prädiagnostische Laborparameter von 547 Patientinnen und Patienten mit histologisch bestätigtem Pankreaskarzinom untersucht. Der primäre Endpunkt war das tumorfreie Überleben.
Ergebnisse In der multivariaten Analyse zeigten sich eine Cholinesterase <7272U/L (p-value = 0.006) sowie ein Bilrubin-Spiegel ≤1.2mg/dL (p-value = 0.037) und ≤1.9mg/dL (p-value = 0.037) als unabhängige Prognosemarker für ein schlechteres tumorfreies Überleben. In der Kaplan-Meier Analyse zeigte sich ein signifikant verlängertes tumorfreies Überleben bei Bilirubin-Spiegeln von ≤1.2mg/dL und ≤1.9mg/dL, bei einer Gamma-Glutamyltransferase ≤25U/L, einer Alanin-Aminotransferase >64U/L, einer alkalische Phosphatase ≤70U/L sowie einer Cholinesterase-Aktivität >7272U/L.
Conclusio Diese Studie zeigt die Rolle von Leberenzymen und Lebersyntheseparametern als mögliche Prognosemarker im Pankreaskarzinom. Aufgrund der großen Variabilität die geeigneten Grenzwerte im Vergleich mit anderen Studien betreffend, erscheinen weitere größere Studien erforderlich. |