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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Einfluss der Thrombozytengröße auf die Prognose bei Patientinnen und Patienten mit Kolorektalem Karzinom  
 Hintergrund: Die Rolle des mittleren Thrombozytenvolumens (MPV) als Prädiktor des Krankheitsverlaufes und Therapieansprechens wurde bereits bei verschiedenen Tumorarten untersucht, unteranderem auch beim kolorektalen Karzinom (KRK). Allerdings fehlen noch immer Daten zum prognostischen und prädiktiven Wert der Thrombozytengröße beim KRK über mehrere systemische Therapielinien.
Material und Methoden: In diese retrospektive Single-Center-Studie wurden 690 Patientinnen und Patienten mit UICC Stadium II, III oder IV KRK, die eine adjuvante und/oder palliative Chemotherapie erhalten hatten, inkludiert. Die primären Endpunkte waren das 3-Jahres-rezidivfreie Überleben in adjuvanter beziehungsweise das 6 Monats-progressionsfreie Überleben in palliativer Behandlungssituation, sowie nach Einstellung aller kurativen Therapieversuche im Sinne einer „best supporitve care“ (BSC) das 6-Monats Gesamtüberleben. Kaplan-Meier Schätzer, log-rank Tests und uni- und multivariable Cox Modelle wurden zur Analyse von rezidiv-freiem, progressionsfreiem und Gesamtüberleben verwendet. Der Cut-off-Wert zur Definition von Patientinnen und Patienten mit niedrigem MPV wurde empirisch bei der 25-Perzentile der MPV Verteilung in der jeweiligen Behandlungssituation gewählt.
Ergebnisse: Das 3-Jahres-rezidivfreie Überleben lag bei 76%. Das mittlere progressionsfreie Überleben in Erst-, Zweit- und Drittlinientherapie betrug 59%, 37% beziehungsweise 27% und das mittlere Gesamtüberleben in BSC Setting 31%. Kleine Thrombozyten, definiert als niedriges MPV, waren kein Prädiktor für ein kürzeres rezidiv-freies Überleben. Außerdem konnte in den ersten drei palliativen Therapielinien kein konsistenter Zusammenhang zwischen niedrigem MPV und verkürztem progressionsfreiem Überleben beobachtet werden. In der „best supportive care“ hatten Patientinnen und Patienten mit niedrigem MPV zwar ein kürzeres Gesamtüberleben, dies war jedoch nicht statistisch signifikant. Erhöhtes MPV war kein konsistenter Prädiktor der Therapieansprechrate in allen drei palliativen Therapielinien.
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass die Thrombozytengröße kein Indikator für Krankheitsverlauf und Therapieansprechen sind und daher keinen Einfluss auf klinische Entscheidungen hat.
 
 mittleres Thrombytenvolumen, Biomarker, Kolorektales Karzinom, adjuvante Chemotherapie, palliative Chemotherapie  
 
 2019  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Barth, Dominik Andreas
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Stotz, Michael; Univ.-Ass. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
  Gerger, Armin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA
  Posch, Florian; Dr.med.univ. MSc