Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Pathophysiologische und klinische Aspekte Covid-19 assoziierter Vaskulopathien  
 Die aktuelle Covid-19-Pandemie, ausgelöst durch das Ende 2019 aufgekommene Coronavirus SARS-CoV-2, hat zu einem enormen Erkenntnisgewinn auf dem Gebiet der Infekt-assoziierten Vaskulopathien geführt. Ein komplexes Zusammenspiel zwischen Endothel, Immunzellen und Gerinnung scheint diese vaskulären Ereignisse auszulösen. Insbesondere Patientinnen und Patienten mit schweren Covid-19 Verläufen entwickeln häufig arterielle und venöse Thromboembolien und auch spezielle Vaskulitiden wurden in der Literatur beschrieben. Ziel dieser Übersichtsarbeit war es, die wichtigsten pathophysiologischen und klinischen Aspekte Covid-19-assoziierter Vaskulopathien hinsichtlich ihrer Entstehung im Gefäßsystem und der beteiligten Mechanismen zu bewerten. Folglich wurde ein Hauptaugenmerk auf die klinischen Aspekte der Vaskulopathien gelegt, inklusive ihrer Epidemiologie, klinischen Merkmalen, Management und Behandlung, sowie Vergleiche mit Nicht-Covid-19-Kohorten gezogen.
Eine elektronische Suche wurde zwischen Februar 2021 bis September 2022 in den folgenden Datenbanken durchgeführt: MEDLINE, Cochrane Library Database, Google scholar und ClinicalTrials.gov. Die einbezogenen Artikelarten reichten von Laborstudien und Fallserien, über Beobachtungsstudien und Kohortenstudien, bis hin zu kontrollierten klinischen Studien und Metaanalysen.
Die pathophysiologischen Aspekte zeigten die zentrale Interaktion zwischen virusbedingter endothelialer Dysfunktion, NET-Bildung und Immunthrombose bei der Bildung von Mikrothromben über das gesamte Gefäßsystem hinweg. Es konnte gezeigt werden, dass verschiedene Biomarker, darunter D-Dimer, von Willebrand Factor (vWF)-Antigen, lösliches Thrombomodulin, Plasminogen-Aktivator-Inhibitor 1 (PAI-1) und die ADAMTS13-Aktivität auf die auslösenden Mechanismen hinweisen und darüber hinaus von prognostischem Wert sind. Venöse thromboembolische Ereignisse und Schlaganfälle werden bei Patientinnen und Patienten mit Covid-19 im Vergleich zu Nicht-Covid-19-Patientinnen und Patienten häufiger beobachtet, während die klinischen Merkmale trotz einer Tendenz zu schwereren Verläufen nur geringfügige Unterschiede aufweisen. Darüber hinaus war die Sterblichkeitsrate bei Patientinnen und Patienten mit gleichzeitiger Covid-19-Infektion und Lungenembolie erhöht, was auch für die meisten arteriellen thrombotischen Komplikationen galt. Während Endotheliitis ein häufiger Befund bei Covid-19 ist, sind echte Vaskulitiden im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 selten und treten vorwiegend in Form einer kutanen Vaskulitis der kleinen Gefäße oder der Kawasaki-ähnlichen Erkrankung auf, die typischerweise mit dem Multisystem-Entzündungssyndrom assoziiert ist.
Diese Übersichtsarbeit zeigt somit, dass thrombotische Ereignisse bei hospitalisierten Covid-19-Patientinnen und Patienten häufig sind und durch eine Kaskade von Mechanismen entstehen, die durch verschiedene Biomarker detektiert werden können. Während Symptomatik, Management und Behandlungsansätze großteils denen von Nicht-Covid-19-Fällen ähneln, weisen hospitalisierte Covid-19-Patientinnen und Patienten häufig gesteigerte Inzidenzen und Mortalitätsraten auf.
 
 Covid-19; Vaskulopathie; Pathophysiologie; Klinische Aspekte; Epidemiologie  
 
 2023  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Greistorfer, Thiemo
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Hafner, Franz; Univ.-Ass. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Jud, Philipp; Univ. FA Dr.med.univ. Dr.scient.med.