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Bibliografische Informationen
 Riesenzellarteriitis (Morbus Horton) - Hat diese Erkrankung einen Einfluss auf das Überleben der Patienten?  
 Einführung:

Riesenzellarteritis (RZA) ist eine chronische Autoimmunerkrankung älterer Patienten, welche große und mittlere Arterien betrifft. RZA beinhaltet eine lokale Entzündung in den betroffenen Gefäßen, sowie eine systemisch entzündliche Komponente. Überwiegend betroffen sind Patienten von europäischer Abstammung, mit einem Alter von über 50 Jahren. Aktuelle Forschungen fanden unterschiedliche Ergebnisse bezüglich des Einflusses dieser Erkrankung auf das Überleben von Patienten. In der Literatur finden sich Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen RZA und erhöhten Raten an Aortenaneurysmen und Aortendissektionen. Die aktuelle Studie ist eine retrospektive Analyse einer RZA Patientenkohorte, mit dem Ziel die Mortalität in der Patientengruppe und Zusammenhänge zwischen Mortalität und Aortenaneurysmen zu erfassen.

Methoden: Daten von 177 RZA Patienten an der Abteilung für Angiologie des LKH Graz zwischen 1995 und 2012 wurden analysiert. 158 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Daten bezüglich Diagnose, Risikofaktoren, Komplikationen, Therapien und Überleben der Patienten wurden gesammelt Die Datensammlung erfolgte durch Analyse von Papierakten und elektronischer Akten. Fehlende Information wurde über telefonischen Kontakt mit Patienten und deren behandelnden Hausärzten vervollständigt. Für die statistische Signifikanz wurden p-Werte <0.05 angenommen.

Ergebnisse: Die Patientengruppe setzte sich aus 112 (70.9%) Frauen und 46 (29.1%) zusammen. Das durchschnittliche Alter bei Diagnose betrug 71.4 (SD ±9.5) Jahre. 62.7% hatten die Diagnose RZA und 37.3% hatten RZA und zusätzlich PMR. Von 158 Patienten starben während der Studie 38 (24.1%) Die rohe Sterblichkeitsrate betrug 1.41% pro Jahr in der Patientengruppe. Das durchschnittliche Alter zum Todeszeitpunkt war 80.53 (SD±6.7) Jahre. Es wurden höhere Todesraten in der RZA Gruppe im Vergleich mit der RZA + PMR Gruppe festgestellt (p=0.046). Höheres Alter resultierte mit einer höheren Sterblichkeit (p=0,023). Ein vorangegangener Insult, Augenbeteiligung und Opticus Neuropathie standen ebenfalls im Zusammenhang mit erhöhter Sterblichkeit (p=0.001, p<0.001, p<0.001). Therapie mit Statinen wirkte sich positiv auf die Mortalität aus (p= 0.017). Eine positive Biopsie wurde mit einem schlechteren Outcome in Verbindung gebracht (p=0.001) In dieser Kohorte fanden sich keine durch Aortenaneurysmen bedingte Todesfälle.

Fazit:

Diese Studie fand einige Faktoren, welche die Mortalität beeinflussen; höheres Alter bei Diagnose, RZA ohne zusätzliche PMR, Vorhandensein von Augenbeteiligung, ischämische Opticus Neuropathie, vorangegangener Insult, keine Statin Therapie und positive Biopsie Ergebnisse. Diese Ergebnisse sind mit der herangezogenen Literatur vergleichbar und beinhalten nützliche Informationen für den Arzt. Spezielle Patienten Subgruppen benötigen engere Überwachung, da sie ein höheres Risiko für Komplikationen haben. Es konnten keine Aussagen über Aneurysmen und Mortalität gemacht werden, da sich in dieser Patientengruppe zu wenige Fälle fanden.

 
   
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 2014  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Mandl, Johann Georg
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Brodmann, Marianne; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Hafner, Franz; Univ.-Ass. Dr.med.univ.