| Zielsetzung: Das Ziel dieser Diplomarbeit war es die Sensitivität und Spezifität des CombynTM ECGs für die Detektion der Herzinsuffizienz zu untersuchen, indem wir es mit Goldstandardmethoden, wie NT-proBNP-Serumspiegeln und der NYHA-Klassifikation verglichen. Hintergrund: Trotz zahlreicher globaler Bemühungen stellt die Herzinsuffizienz nach wie vor einen der Hauptgründe für ausgeprägte Morbidität, Mortalität und Gesundheitssystemkosten dar. Eine rechtzeitige Diagnose und genaue Evaluierung des Schweregrades sind für adäquates Therapiemanagement, Lebensqualitätsverbesserung und Chronifizierungsprävention essentiell. Material und Methodik: Bei insgesamt 827 Personen wurden mit dem CombynTM ECG Messungen im Institut für kardiovaskuläre Medizin, Mariatrosterstraße 67, und der Kardiologischen Ambulanz des LKH Graz durchgeführt. Dabei wurde ein konventionelles 12-Kanal-EKG geschrieben und zusätzlich segmentale Impedanzmessungen mit 5, 40 und 400 kHz durchgeführt. Die Patienten wurden gebeten den Schweregrad ihrer kardialen Funktioneinschränkung einzuschätzen und mittels NYHA-Klassifikation quantifiziert. Zusätzlich wurde Blut abgenommen, um Serum-NT-proBNP-Spiegel zu ermitteln. Die gesamten Daten wurden in Microsoft Excel transferiert und mittels dem Statistikprogramm SPSS analysiert. Ergebnisse: Der Vergleich der Serum-NT-proBNP-Werten mit der vom CombynTM ECG berechneten “Heart function” zeigte sich eine signifikante Assoziation der Resultate (p-Wert<0,001) mit AUCs von 0,85, 0,63, 0,56 und 0,86 für die NT-proBNP-Klassen 1 bis 4. Der Vergleich “Heart function” mit NYHA Klassifikation offenbarte ebenfalls eine signifikante Assoziation mit einem p-Wert<0,001 und AUCs von 0,74, 0,4, 0,77 und 0,88 für die NYHA Klassen I bis IV. Der Vergleich NT-proBNP-Klassen mit NYHA Klassifikation zeigte eine signifikante Assoziation (p-Wert<0,001), außer für den Vergleich Gruppe III mit IV, mit AUCs von 0,81, 0,65, 0,82 und 0,92 für die NYHA Klassen I bis IV Die mittleren NT-proBNP-Spiegel in der NYHA I Klasse lagen bei 286±470.4 pg/mL (n=400), in der NYHA II Klasse bei 1036.7±3096.1 (n=222), in der NYHA III Klasse bei 2190.1±5424.3 pg/mL (n=109) und in der NYHA IV Klasse bei 5318.5±4765.8 pg/mL. Der Vergleich „Heart function“ mit ECF/ICF-Ratio in den unteren Extremitäten zeigte eine signifikante Assoziation (p-Wert<0,001) mit AUCs von 0.87, 0.6, 0,67 und 0,89 für die „Heart function“ Gruppen 1 bis 4. Der Vergleich „Heart function” mit Beschleunigung des Blutes im Thorax und dem linken Bein offenbarte ebenfalls größtenteils signifikante Assoziationen (p-Werte<0,001). AUCs betrugen 0,64, 0,68, 0,82 und 0,82 für die “Heart function” Gruppen 1 bis 4, wenn verglichen mit der Blutbeschleunigung im Thorax und 0,64, 0,55, 0,64 und 0,74 wenn verglichen mit der Blutbeschleunigung im linken Bein. Schlussfolgerung: Das CombynTM ECG stellt ein modernes und akkurates diagnostisches Hilfsmittel für die Detektion und Quantifizierung einer Herzinsuffizienz dar. Vor allem in Individuen mit sehr niedrigen bzw. sehr hohen NT-proBNP-Spiegeln zeichnet es sich durch eine beachtenswerte Sensitivität und Spezifität aus. Durch die Messung der Blutbeschleunigung und der Fähigkeit Herzschlag-abhängige Veränderungen des Volumenzustandes in einzelnen Körpersegmenten zu detektieren ermöglicht das CombynTM ECG eine ausführliche Analyse des kardiovaskulären Status. Wir beobachteten eine breite Spannweite an NT-proBNP-Werten in allen NYHA Klassen und schlussfolgern, dass viele PatientInnen mit Herzinsuffizienz ihre kardial bedingte funktionelle Einschränkung sehr unterschätzen. |