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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Der Einfluss von Pollenproteasen auf humane Bindehautzellkulturen  
 Hintergrund: Während der Pollenflugsaison wird das Auftreten allergieähnlicher Symptome auch bei Nicht-Allergikern zunehmend häufiger beobachtet. Ursächlich für diese saisonale nicht-allergische (Rhino-) Konjunktivitis [SNA(R)K] könnten die in Pollen enthaltenen Proteasen sein. Unlängst gelang der Nachweis, dass diese Enzyme imstande sind, die in menschlicher Tränenflüssigkeit enthaltenen Proteine zu zerstören. Folglich wird der Tränenfilm instabil und es bilden sich trockene Stellen an der Augenoberfläche. Da auch die Augenbindehaut Pollen ausgesetzt ist, liegt die Vermutung nahe, dass auch sie proteolytisch geschädigt wird, wodurch okuläre Reizzustände und Entzündungsreaktionen auftreten.



Methoden: Humane, kultivierte Bindehautzellen, sog. CHANG-Zellen, wurden mit Extrakten aus Birkenpollen inkubiert. Der Aktivitätsnachweis der in den Pollen enthaltenen Proteasen erfolgte durch Zymographie. Zytomorphologische Veränderungen wurden mit dem CASY1 Cell Counter analysiert. Mittels MTS-Test und anschließender Auswertung durch einen ELISA-Reader konnte die Zellvitalität bzw. die Zytotoxizität quantifiziert werden. Die Vitalität der mit Pollenextrakt inkubierten Zellen wurde mit jener der Kontrollzellen verglichen und statistisch ausgewertet.



Resultate: Die Inkubation von CHANG-Zellen mit Birkenpollenextrakt führt in Abhängigkeit von Pollenextraktkonzentration und Einwirkzeit zu einer statistisch signifikanten Verminderung der Zellvitalität.



Schlussfolgerungen: Die Zellschädigung durch Pollenproteasen erklärt die bei Nicht-Allergikern immer häufiger auftretenden Reizerscheinungen an der Bindehaut, die einer allergischen Reaktion sehr ähnlich sind. Aber erst bei einem Mangel an Antiproteasen, wie er z.B. beim Syndrom des Trockenen Auges auftritt, kann die schädigende Wirkung der Pollenproteasen einsetzen. Dies erklärt, warum die durch Pollenproteasen vermittelte Reaktion nicht bei allen Menschen auftritt. Verständlich ist auch, dass Antiallergika bei SNAK-Patienten wirkungslos sein müssen, da Allergien ganz andere Reaktionswege aufweisen, als die Pollenproteasen-Reaktion beim SNAK-Syndrom.

 
 Pollenproteasen, Bindehautzellen, SNAK-Syndrom  
 58
 2011  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Spreitzhofer, Eva - Maria
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitäts-Augenklinik
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schmut, Otto; Univ.-Prof. Mag. Dr.phil.
  Lang-Loidolt, Doris; Univ.-Prof. Dr.