| Die photodynamische Therapie (PDT) ist ein klinisch zugelassenes Verfahren zur Behandlung von Krebs und bestimmten nicht-malignen Erkrankungen. PDT besteht aus systemischer oder topischer Verabreichung eines Photosensibilisators (PS) oder eines PS-Vorläufers (Prodrug) wie Aminolävulinsäure mit nachfolgender Bestrahlung des erkrankten Bereichs. Die Wellenlängen des verwendeten Lichtes sind dabei auf die Absorptionseigenschaften des PS abgestimmt ist. Wenn der PS durch die Einwirkung des Lichtes in den angeregten Zustand übergeführt wird, kann dieser mit der Umgebung reagieren und Energie auf den molekularen Sauerstoff im Gewebe übertragen, ein Prozess, der zu zu einer photochemischen Reaktion und zum Zelltod führt. Neben der direkten zytotoxischen Wirkung auf die bestrahlten Krebszellen schädigt die PDT auch die tumorversorgenden Gefäßen und führt zur Freisetzung bestimmter entzündungsfördernder Mediatoren. Studien in Mausmodellen und bei Patienten zeigten, dass die PDT in der Lage ist sowohl den Schenkel der angeborenen als auch der erworbenen Immunantwort zu beeinflussen. Neben Stimulierung tumorspezifischer zytotoxischer T-Zellen, die auch ferne Tumorzellen zerstören können, kann die PDT auch zur Ausbildung eines immunologische Gedächtnisses führen, welches das Wiederauftreten des Krebses verhindern kann. Außerdem hat eine Reihe von Arbeiten gezeigt, dass die PDT immunsuppressive regulatorische T-Zellen (Treg) beeinflusst. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersuchten wir das komplexe Immunprofil der PDT in präklinischen Experimenten und klinischen Studien. Diese beinhalteten Untersuchungen in (1) einem Kolon-Adenokarzinom CT26-Wildtyp-Tumor-Mausmodell, (2) eine klinische Studie bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom des Ösophagus (PEKÖ), die mit Porfimer Natrium (Photofrin®) und Laser behandelt wurden und (3) eine Studie bei Patienten mit aktinischen Keratosen (AK), deren Behandlung mit Porphyrin-Vorläufer Methyl-Aminolävulinat und rotem LED-Licht erfolgte. Unsere Ergebnisse aus dem Tiermodell wiesen darauf hin, dass die PDT keinen langfristigen Einfluss auf die Anzahl der Treg in Milz und Lymphknoten hatte. Jedoch verstärkte die Verabreichung von Cyclophosphamid (CY) vor der PDT die Anti-Tumor-Immunität und verbesserte das langfristige Überleben verbunden mit der Entwicklung eines immunologische Gedächtnisses. Die Ergebnisse aus dem klinischen Teil der Arbeit zeigten, dass die PDT die immunsuppressive Funktion peripherer Treg von Patienten mit PEKÖ aufhob, während deren Anzahl unbeeinflusst blieb. Bei Patienten mit AK hingegen änderte sich nach PDT weder die Funktion, noch die Anzahl der peripheren Treg. Diese Ergebnisse bestätigen die wichtige Rolle des Immunsystems bei den Auswirkungen einer PDT und verbessern das Verständnis der Rolle von Treg bei den durch die Behandlung vermittelten Immunantworten. Je nach Art des zu behandelten Krebses, des PS, der Körperstelle, der gewählten Wellenlänge und/oder der Lichtdosis kann die immunologische Wirkung nach PDT variieren. Diese Ergebnisse eröffnen auch das Potenzial für die Verbesserung und Weiterentwicklung der Behandlungsstrategien bei Patienten mit Krebs, beispielsweise durch die Kombination von PDT mit entsprechend gestalteter Anti-Treg-Therapie. |