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Bibliografische Informationen
 Gestationsdiabetes und Therapiemöglichkeiten in der TCM  
 Hintergrund: In den letzten Jahrzehnten konnte vor allem in den Industriestaaten aufgrund von Lifestyleänderungen und vermehrtem Wohlstand eine Zunahme der Prävalenz von Adipositas in der allgemeinen Bevölkerung festgestellt werden. Folglich konnte auch eine erhöhte Rate an Frauen mit Gestationsdiabetes in Verbindung mit Übergewicht verzeichnet werden. Rund 10 Prozent der Frauen in Österreich entwickeln im Laufe ihrer Schwangerschaft einen Schwangerschaftsdiabetes, welcher Spätfolgen für die Mutter und das Kind mit sich bringen kann. Um diese Spätfolgen zu minimieren oder zu verhindern, werden auf unterschiedliche Therapiemöglichkeiten zurückgegriffen. Neben der klassischen Schulmedizin zählt vor allem im fernen Osten die Traditionelle Chinesische Medizin zu einer der möglichen Therapieformen.

Methoden: Es wurde eine Literaturrecherche mithilfe von Datenbanken wie PubMed, Google Scholar, Cochrane Library, Hindawi, ResearchGate, Web of Science und Science Direct durchgeführt. Für diese Arbeit wurden Artikel, Studien und Bücher in deutscher, englischer und chinesischer Sprache verwendet.

Ergebnisse: Die Literaturrecherche zeigte, dass die Therapie mittels Akupressur und Akupunktur zu keiner signifikanten Verbesserung des Gestationsdiabetes führte. Es konnten einige Studien aufgefunden werden, die einzelne Kräuter zur Therapie des Gestationsdiabetes eingesetzt haben. Durch die Anwendung der Chinesischen Materia Medica konnten antidiabetische Effekte wahrgenommen werden, die sich unter anderem in der Reduktion des Blutzuckerspiegels, HbA1c-Werte, FBG- und 2hPBG-Werte, BMI oder Serumlipid-Werte widerspiegelte. Unter der Therapie mit einzelnen Kräutern wie Astragalus membranaceus konnten signifikante Reduktionen des Serumglukosewertes (P < 0.001) und des Körpergewichts (P < 0.01) beobachtet werden. Nach Verabreichung von hydrolisiertem Ginsengextrakt konnte eine signifikante Reduktion der FPG (P = 0.017) und der postprandialen Plasmaglukose (P = 0.01) festgestellt werden. Dekokte wie Si Jun Zi Tang konnten signifikante Verringerungen der Blutglukosewerte (P < 0.05) und Serumlipidwerte (P < 0.05) erzielen. Bei Gabe von Zuo Gui Wan in Form einer Pille konnte in Studien eine signifikante Reduktion in Körpergewicht (P < 0.05), 2hPBG (P < 0.001), Gesamtcholesterin (P < 0.001), LDL (P < 0.001) und eine signifikante Erhöhung des Adiponektin-Wertes (P < 0.05) gesehen werden. Unter der Kombinationstherapie aus Astragalus Radix und Insulin konnten Reduktionen der HbA1C- und FBG-Werte gesehen werden. Es zeigten sich eine signifikante Reduktion der 2hPBG (P < 0.05) und Geburtskomplikations- und Sectiorate (P < 0.05).
Einige Studien zeigten, dass gewisse Kräuter eine teratogene Wirkung und/oder einen negativen Einfluss auf die Schwangerschaft haben. Um die Gefahr einer potentiellen Teratogenität und Toxizität der Mutter und des Kindes zu minimieren, wurden vor allem Studien an Tieren durchgeführt.

Diskussion: Es wurden bereits vereinzelt Studien über das Thema Gestationsdiabetes und der Therapie durch Traditionelle Chinesische Medizin durchgeführt. Die Studienergebnisse der vorhandenen Literatur zeigen positive Outcomes sowohl der Mutter als auch des Kindes. Um jedoch eine fundierte Aussage über die Wirkung und den Einfluss der TCM, insbesondere der Kräutertherapie auf den Verlauf eines GDM treffen zu können, müsste dieses Gebiet mehr in den Fokus gestellt werden, da es bis jetzt noch nicht ausreichend erforscht wurde.
 
 Gestationsdiabetes; Traditionelle Chinesische Medizin; Akupunktur; Kräuterheilkunde  
 
 2022  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hu, Stephanie
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kurleto, Maylinn-Marylin; Dr.med.univ.
  Cervar-Zivkovic, Mila; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.