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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Wertigkeit der Tumor-to-Brain Ratio (TBR) in der 18F-FET PET/CT bei der Rezidivbeurteilung von Gliomen in einer retrospektiven Analyse  
 Hintergrund: Gliome sind eine heterogene Gruppe von neuroepithelialen Tumoren mit vielen klinischen Erscheinungsformen und mit oft, je nach molekularem Profil, schlechter Prognose. Ihre Diagnose und Behandlung erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Diagnostik wird dabei oft von bildgebenden Diagnoseverfahren geleitet. Obwohl in der Vergangenheit als zweitrangig gegenüber der MRT betrachtet, haben jüngste Fortschritte wie die PET-RANO-1.0-Leitlinien die molekulare Bildgebung zur Bewertung des Tumoransprechens und therapeutischen Entscheidungen in den Vordergrund gestellt. Standardisierte Scan-Protokolle ermöglichen ein differenzierteres Verständnis des Tumorverhaltens.

Ziel dieser retrospektiven Studie war die Evaluierung der Wertigkeit semiquantitativer Parameter in der 18F-FET PET/CT Untersuchung zu zwei Untersuchungszeitpunkten bei PatientInnen bei histologisch gesicherten Gliomen mit Rezidivverdacht.

PatientInnen und Methoden: Auf der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin wurden 198 PatientInnen mittels 18F-FET PET/CT mit Gliomen untersucht und insgesamt 218 PET/CT-Scans durchgeführt. Das finale PatientInnenkollektiv umfasste 16 PatientInnen, bei denen ein histologisch bestätigter und/oder radiologisch hochverdächtiger Rezidivverdacht bestand und die sich mindestens zwei Scans unterzogen. Die dynamische Akquisition mit 18F-FET wurde über 40 Minuten direkt nach i.v. Injektion des Radiopharmakons durchgeführt. In der retrospektiven Bildanalyse wurden der TBRmax und der TBRmean in der frühen Phase (10 Minuten p.i.) und in der späten Phase (20-40 Minuten p.i.) ausgewertet.

Zur Unterscheidung zwischen suspizierten Rezidiv und Therapie assoziierten Veränderungen wurde ein Cut-off des TBRmax von 1.6 herangezogen. Darüber hinaus wurde die Interobserver-Variabilität zweier Nuklearmediziner bei der visuellen Beurteilung von 18F-FET-PET/CT in der Rezidiv Diagnostik untersucht.

Ergebnisse: Der TBRmax stieg in der späten Phase um 15% an (TBRmax, 2.79 ± 1.31 vs 2.87 ± 1.07), während TBRmean tendenziell um 13% sank (TBRmean, 2.39 ± 0.98 vs 2.18 ± 0.72). TBRmean in der frühen Phase zeigte eine moderate Korrelation (R Spearmen=0.4092; p-value=0.018) mit dem WHO-Grad des Tumors.

In 12/35 Fällen (34%) wurden die PatientInnen aufgrund der 18F-FET PET/CT Ergebnisse mit Verdacht auf ein Rezidiv einer erneuten Operation oder/und Bestrahlung unterzogen. Die statistische Analyse ergab jedoch keinen signifikanten Zusammenhang zwischen positiven Scans und therapeutischen Entscheidungen.

Gemäß der semiquantitativen Analyse des 18F-FET-PET/CT wurden vier Fälle als Tumorrezidiv (TR) interpretiert, welche in der MRT als behandlungsbedingten Veränderungen (TRC) eingestuft wurden. Die Auswertung der frühen Phase ergab einen medianen SUVmax-Wert von 4.56±3.48 und einen medianen SUVmean von 2.50±1.9; in der späten Phase einen medianen SUVmax- und SUVmean von 6.50±3.93 bzw. 3.14±2.30.

Die Interobserver- Analyse zweier Nuklearmediziner zu subjektiver Bewertung der 18F-FET PET/CT lieferte idente Ergebnisse.

Schlussfolgerung:

Die 18F-FET PET/CT stellt ein innovatives, präzises nuklearmedizinisches Diagnoseverfahren zur Erstdiagnose sowie zur Evaluation der Therapie von Gliomen dar.

Das Ziel der retrospektiven Studie war die Wertigkeit der semiquantitativen Parameter zu zwei Untersuchungszeitpunkten bei PatientInnen mit histologisch verifizierten Gliomen und Verdacht auf Rezidiv zu bewerten. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede der Messparameter in den unterschiedlichen Untersuchungsphasen. Ein statistisch belegter mäßiger Zusammenhang zwischen TBRmean in der frühen Phase und WHO-Tumorgrad war nachweisbar. Das Fehlen von Gliomen des Grades 3 schmälert jedoch die Gültigkeit dieser Beobachtung.

Das Verfahren gewährleistet eine metabole Differenzierung von behandlungsbedingten Veränderungen (treatment related changes) und Rezidiv Gliomas (tumor reccurence) und ist damit ein wichtiger Bestandteil für die weitere Therapieplanung.

Die Interobserver-Analyse ergab eine signifikante statistische Übereinstimmung bei der visuellen Bildinterpretation bei Gliom/Rezidivverdacht.

Prospektiv sollte die standardisierte visuelle Bildinterpretation etabliert werden. Zusätzlich sollte die Rolle der semiquantitativen Parameter mit Berücksichtigung der quantifizierenden Parameter, davon insbesondere time-to-peak, in größeren Studien evaluiert werden.

 
 18FET; PET/CT; WHO Grad; Rezidiv; Gliomas; behandlungsbedingten Veränderungen; Tumor-to-Brain Ratio; zwei Untersuchungszeitpunkten; Therapieergebnisse  
 
 2025  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Meilikhov, Georgii
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Radiologie
 UO 996 202 Studium für die Gleichwertigkeit; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Weitzer, Friedrich; Univ. FA Dr.med.univ.
  Pernthaler, Birgit; Dr. med. univ.
  Aigner, Reingard; Univ.-Prof. Dr.med.univ.