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Bibliografische Informationen
 Retrospektive Quantifikation der Anti-SARS-CoV-2 Antikörperantwort nach mRNA COVID-19 Impfung bei Patienten unter Peritonealdialyse  
 Einleitung
PatientInnen welche Nierenersatztherapieverfahren benötigen sind ein Kollektiv mit einem erhöhten Risiko an Coronavirus 2019-disease (COVID19) zu erkranken und infolgedessen auch zu versterben. Im Kampf gegen die COVID19-Pandemie sind Impfungen einer der wichtigsten Ansatzpunkte, um die Mortalitätsrate zu senken. DialysepatientInnen zeigten in vergangenen Studien eine reduzierte Antikörperproduktion im Zuge von Impfungen, wie zum Beispiel Hepatitis B oder Influenza. Antikörpertiter von DialysepatientInnen zeigen typischerweise niedrigere Höchstwerte und einen schnelleren Rückgang im Vergleich zu Kontrollgruppen. Die meisten Arbeiten in diesem Feld fokussieren sich auf HämodialysepatientInnen, es stehen aber nur wenige Daten für das wachsende Kollektiv der PeritonealdialysepatientInnen zur Verfügung. Deshalb ist es von höchster Wichtigkeit, die serologische Antwort auf die relativ neuen Messenger-Ribonucleic-Acid (mRNA) Impfstoffe in dieser Population zu untersuchen.
Methoden
In diese nicht-invasive, retrospektive, Einzelzentrumsstudie wurden 31 PatientInnen der Peritonealdialyseambulanz der Medizinischen Universität Graz eingeschlossen. Den TeilnehmerInnen wurden im Rahmen ihrer Routineversorgung zwei Impfdosen von mRNA-1273 verabreicht und Blutabnahmen durchgeführt. Die Daten für die Analyse wurden retrospektiv aus der elektronischen Krankenakte erhoben. Der primäre Endpunkt war die serologische Antikörperantwort, 28 Tage nach der ersten Impfdosis. Wir untersuchten auch die Titer nach der zweiten Impfdosis und nach einer Follow-up Periode. Weiters erkundeten wir, wie gewisse PatientInnen-Parameter mit der Dynamik der Antikörper assoziiert waren.
Ergebnisse
Vier Wochen nach der ersten Dosis zeigten 80.6% der PatientInnen einen reaktiven Antikörperassay. Ein serologisches Ansprechen, definiert als Binding Antibody Units per Milliliter ≥15/mL (BAU/mL), wurde bei 38.7% der PatientInnen festgestellt. Achtundzwanzig Tage nach der zweiten Dosis, hatten 93.3% reaktive Assays, von denen alle die Schwelle für eine serologisch signifikantes Ansprechen überschritten. Beim Follow-up Termin, nach einem Mittelwert von 202.5 Tagen, hatten 94.7% reaktive Assays. Alle dieser 94.7% zeigten eine serologisch signifikante Antwort.
Bei einem höheren Schwellenwert von 2000 BAU/mL, erreichten nur 40% die Schwelle vier Wochen nach der ersten Dosis und niemand erreichte sie am Follow-up Termin. Der erhöhte Schwellenwert, soll die Aussagekraft des Titers erhöhen.
Wir entdeckten eine signifikant höhere Anzahl an Impfversagen in der Gruppe der PatientInnen, die mit Erythropoese-stimulierende Substanzen behandelt wurden. Weiters gab es eine positive Assoziation zwischen höherer Impfantwort und residueller Nierenfunktion.
Signifikant niedrigere geometric mean ratios von Covid-19 Anti-Spike-Antikörpern wurden bei PatientInnen mit immunsuppressiven oder Erythropoese-stimulierenden Substanzen, Hepatitis B Impfversagern und gebrechlichen Patienten beobachtet. Konklusion
Mit dieser Studie konnten wir zeigen, dass PatientInnen unter Peritonealdialyse in der Lage sind eine adäquate, serologische Antwort auf das verwendete COVID-19 mRNA Vakzin zu zeigen. Weiters konnten wir PatientInnen-Charakteristika identifizieren, welche die Fähigkeit der Antikörperbildung beeinflussen könnten. Diese Informationen könnten helfen PatientInnen zu identifizieren, welche eventuell von erhöhter medizinscher Achtsamkeit oder alternativen Impfstrategien profitieren könnten.  
   
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Bachler, Bernhard
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kolland, Michael; Dr.med.univ.
  Kirsch, Alexander; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.