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Masterarbeit (wissenschaftlich) - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Soziale Unterstützung und subjektive Gesundheit bei chronisch kranken Personen ab 50 Jahren in Österreich: Eine geschlechterspezifische Sekundärdatenanalyse  
 Hintergrund: Der demografische Wandel in Europa führt durch sinkende Geburtenraten und steigenden Lebenserwartungen zu einer immer älter werdenden Bevölkerung und in weiterer Folge zu einer enormen Zunahme an chronischen Erkrankungen. Auch in Österreich nimmt die Prävalenz chronischer Erkrankungen zu, vor allem ab dem mittleren und höheren Alter. Neben den medizinischen Folgen wirken sich chronische Erkrankungen ebenfalls erheblich auf die subjektive Gesundheit und das Wohlbefinden betroffener Personen aus. Soziale Unterstützung gilt hierbei als ein zentraler protektiver Faktor, der sowohl strukturelle (z.B. Netzwerkgröße) als auch funktionelle (z.B. emotionale Nähe) Aspekte umfasst und nachweislich positive Effekte auf die subjektive Gesundheit und Lebensqualität hat. Für Österreich fehlen bislang Analysen, die diesen Zusammenhang bei chronisch kranken Personen ab 50 Jahren geschlechterspezifisch untersuchen.



Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es, den Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und der subjektiven Gesundheit bei Männern und Frauen ab 50 Jahren mit chronischen Erkrankungen in Österreich zu untersuchen.



Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Sekundärdatenanalyse der SHARE Daten durchgeführt. Die Analyse umfasst Personen ab 50 Jahren mit mindestens einer chronischen Erkrankung in Österreich. Zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen sozialer Unterstützung und der subjektiven Gesundheit wurden deskriptive Analysen als auch ordinale Regressionsanalysen durchgeführt.



Ergebnisse: Insgesamt wurden 2.190 Personen in die Analyse eingeschlossen. Am häufigsten bewerteten Männer (39,4 %) als auch Frauen (38,7 %) ihren subjektiven Gesundheitszustand als „gut“. Zudem hatten Frauen (M = 4) statistisch signifikant größere soziale Netzwerke als Männer (M = 3). Darüber hinaus konnte ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Netzwerkgröße und der subjektiven Gesundheit festgestellt werden (B = 0,101; 95%-KI: 0,05 - 0,151). Bezogen auf das Geschlecht gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied. Hinsichtlich der durchschnittlichen Kontakthäufigkeit konnte ebenfalls kein statistisch signifikanter Unterschied beobachtet werden.



Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass es einen statistisch signifikant positiven Zusammenhang zwischen der Größe des sozialen Netzwerks und der subjektiven Gesundheit bei chronisch kranken Personen ab 50 Jahren in Österreich gibt. Männer profitierten tendenziell stärker als Frauen, jedoch war dieser Unterschied nicht statistisch signifikant. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit internationaler Literatur und verdeutlichen die zentrale Rolle sozialer Netzwerke für Gesundheit im Alter. Diverse Programme sollten soziale Netzwerke daher gezielt stärken und genderspezifisch aufbereiten. Darüber hinaus sollte künftige Forschung auch Längsschnittanalysen und qualitative Ansätze beinhalten.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Prenner, Theresa; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Pflegewissenschaft
 UO 066 333 Masterstudium; Interprof. Gesundheitswissenschaften  
Betreuung / Beurteilung
  Großschädl, Franziska; Priv.-Doz. Dr.scient.med. BSc MSc
  Stolz, Erwin; Research Prof. Priv.-Doz. Dr.phil. MA