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Bibliografische Informationen
 Mobilität in der Hochaltrigkeit (80+) eine Sekundärdatenanalyse  
 Einleitung: Die Bevölkerung in Österreich wächst rapide, wobei ein signifikanter Anstieg an Personen über 80 Jahren erwartet wird. Es wird mit einem Wachstum dieser Population von 5.9 % auf 12.1 % bis 2070 gerechnet. Da muskuloskelettale Erkrankungen zu fast jeder zehnten Hospitalisierung führen und die Hälfte der Rehabilitationen auf sie zurück zu führen sind, ist es von besonderer Wichtigkeit den möglichen Einfluss auf die Pflegeabhängigkeit und mobilitätsbezogenen Gesundheitsfolgen zu untersuchen. Diese Studie untersucht die Prävalenz muskuloskelettaler Erkrankungen bei Personen ab 80 Jahren und innerhalb der Altersgruppen 80–84, 85–89 und ≥ 90 Jahren, sowie den Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und dem Gesamtscore der Pflegeabhängigkeitsskala (CDS), beziehungsweise den Items „Körperhaltung“ und „Mobilität“.

Methode: Es wurde eine Sekundärdatenanalyse mit österreichischen Daten der Pflegequalitätserhebung (PQE) 2.0 aus den Jahren 2009 bis 2023 durchgeführt. Der Datensatz umfasst Personen im Alter von 80 Jahren und älter (n = 15,980). Zur Berechnung der Prävalenzen sowie zur Ermittlung signifikanter Unterschiede zwischen Personen mit und ohne muskuloskelettalen Erkankungen im gesamten Sample und den Altersgruppen (80–84, 85–89 und 90+ Jahre) wurden deskriptive Statistiken und Chi2–Tests angewendet. Die Analyse beschäftigt sich zusätzlich mit dem Zusammenhang zwischen muskuloskelettalen Erkrankungen und dem Gesamtscore der CDS sowie den beiden Items „Körperhaltung“ und „Mobilität“.

Ergebnisse: 38,1 % der 15,980 Personen im Alter von 80 Jahren und älter wiesen eine muskuloskelettale Erkrankung auf. Die Prävalenz stieg von 34,1 % in der Altersgruppe 80–84 Jahre auf 43,1 % in der Gruppe der über 90–Jährigen. Signifikante Unterschiede zeigten sich zwischen dem Vorliegen muskuloskelettaler Erkrankungen und einer höheren Pflegeabhängigkeit in fast allen Gesamtscores der CDS, als auch den Items „Körperhaltung“ und „Mobilität“. Bei Personen zwischen 80–84 Jahren waren 39 % derjenigen ohne muskuloskelettalen Erkrankungen im Item “Mobilität” “völlig pflegeunabhängig”, im Vergleich dazu lag der Wert bei Personen mit einer Erkrankungen bei nur 28.2 %. Ähnliche Tendenzen konnten auch im Item “Körperhaltung” beobachtet werden, wo 30.6 % der Personen ohne Erkankung “völlig pflegeunabhängig” waren, während es bei Personen mit einer Erkrankung 21.2 % waren. Gleiche Muster wurden auch in den anderen Altersgruppen beobachtet. Die Anteile vollständig abhängiger Personen sind zwischen Personen mit und ohne muskuloskelettalen Erkrankungen in den meisten Scores nur geringfügig unterschiedlich und wiesen keine statistische Signifikanz auf. Insgesamt wiesen Personen mit muskuloskelettalen Erkrankungen jedoch höhere Werte auf der Pflegeabhängigkeitsskala auf, was auf eine Tendenz zu erhöhter Abhängigkeit hinweist, ohne dabei vollständig pflegeabhängig zu sein.

Diskussion: Muskuloskelettale Erkrankungen stehen in Zusammenhang mit einer erhöhten Pflegeabhängigkeit und einer verringerten Selbstständigkeit im Bereich der Mobilität. Auch wenn sie selten zu vollständiger Abhängigkeit führen, verschiebt sich der Score tendenziell in Richtung größerer Abhängigkeit und erhöht somit den Unterstützungsbedarf. Da sowohl die Zahl hochaltriger Menschen als auch die Prävalenz muskuloskelettaler Erkrankungen mit steigendem Alter zunehmen, gewinnen Prävention und Strategien zum Erhalt der Mobilität an Bedeutung. Dies ist vor allem deshalb wichtig, um die individuelle Belastung der betroffenen Personen einer höheren Abhängigkeit zu reduzieren. Außerdem muss die steigende Belastung für das Gesundheitspersonal, die Pflegeeinrichtungen und die öffentliche Sozialversicherung, die von Staat und Bundesländern finanziert wird beachtet werden.  
 Mobilität; Muskuloskeletale Erkrankungen; Hochaltrigkeit; 80+; Pflegeahängigkeit  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Breininger, Felix; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Pflegewissenschaft
 UO 066 333 Masterstudium; Interprof. Gesundheitswissenschaften  
Betreuung / Beurteilung
  Schüttengruber, Gerhilde; Dr.rer.cur. BSc MSc
  Schoberer, Daniela; Sen.Lecturer Priv.-Doz. Dr.rer.cur. BSc MSc