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Masterarbeit (wissenschaftlich) - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Mobile Applikationen als Instrument zur Stärkung der Gesundheitskompetenz bei erwachsenen onkologischen Patient*innen - Eine systematische Literaturübersicht  
 Hintergrund: Krebserkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Auch in Österreich nimmt die Zahl der Betroffenen kontinuierlich zu. Für eine erfolgreiche Krankheitsbewältigung ist ein hohes Maß an Gesundheitskompetenz bei onkologischen Patient*innen erforderlich. Dabei spielt insbesondere die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu verstehen und anzuwenden, eine bedeutende Rolle. Digitale Gesundheitsanwendungen, wie mobile Applikationen, bieten vielversprechende Möglichkeiten, um Informationen bereitzustellen, die Kommunikation mit Fachpersonen zu erleichtern und das Selbstmanagement zu unterstützen. Gleichzeitig zeigen Studien, dass vor allem vulnerable Gruppen, wie Menschen mit chronischen Erkrankungen, Schwierigkeiten im Umgang mit digitalen Angeboten haben. Obwohl erste Studien, auf positive Effekte hinweisen, ist unklar, inwieweit mobile Anwendungen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz beitragen können.

Ziel: Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, mittels einer systematischen Literaturrecherche zu ermitteln, ob mobile Applikationen dazu beitragen können, die Gesundheitskompetenz onkologischer Patient*innen zu stärken.

Methode: Zur Beantwortung der Forschungsfrage, wurde im März und April 2025 eine Vorrecherche durchgeführt, auf deren Grundlage im Mai 2025 eine systematische Literaturrecherche folgte. Diese wurde in internationalen Datenbanken sowie per Handsuche durchgeführt. Vorab wurden klare Ein- und Ausschlusskriterien festgelegt. Die ermittelten Studien wurden von zwei unabhängigen Reviewerinnen mittels Bewertungsbogen des Joanna Briggs Institute einer Qualitätsprüfung unterzogen. Die Ergebnisse der inkludierten Studien wurden anschließend mithilfe einer strukturierten Datenextraktion in narrativer Form präsentiert.

Ergebnisse: Insgesamt konnten sieben Studien aus der internationalen Literatur erfasst werden. Diese zeigen, dass mobile Gesundheitsanwendungen die funktionale, kommunikative, kritische und digitale Gesundheitskompetenz bei onkologischen Patient*innen fördern können. Insbesondere in den Bereichen der Informationsverarbeitung, Entscheidungsfindung und Kommunikation konnten signifikante Verbesserungen festgestellt werden. Zudem unterstützen digitale Anwendungen die Partizipation, Selbstbestimmung und Symptomkontrolle. Auch die Selbstwirksamkeit konnte laut mehreren Studien gestärkt werden. Die Wirksamkeit scheint teilweise vom Bildungsniveau und Alter abzuhängen. Einzelne Studien betonen, dass bei benutzer*innenfreundlicher Gestaltung und technischer Unterstützung auch vulnerable Gruppen profitieren können. Dabei erwiesen sich technische Merkmale wie eine einfache Sprache, eine klare Struktur oder ein barrierearmer Zugang als förderlich für die Nutzung und auch Wirkung.

Schlussfolgerung: Insgesamt weisen die Ergebnisse auf ein Potenzial digitaler Anwendungen hin, die Gesundheitskompetenz von onkologischen Patient*innen zu stärken, wobei eine bedarfs- bzw. personengerechte Gestaltung notwendig ist. Besonders vulnerable Patient*innengruppen oder weniger digital affine Menschen, benötigen benutzer*innenfreundliche Gestaltung und niederschwellige Zugänge. Künftige Interventionen sollten stärker an individuelle Bedürfnisse angepasst werden und bestehende Barrieren gezielt berücksichtigen. Darüber hinaus ist zu prüfen, inwiefern digitale Anwendungen auch langfristig, über die Behandlungsphase hinaus wirksam bleiben und zur nachhaltigen Unterstützung beitragen können. Die Studienlage ist begrenzt und es müssen weitere Forschungsarbeiten mit einheitlichen Messinstrumenten zur Gesundheitskompetenz onkologischer Patient*innen forciert werden, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, und allgemein gültige Aussagen treffen zu können.  
 Digitale Gesundheitskompetenz, mobile Anwendungen, mHealth, Krebs, Onkologie  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Lackner, Nina; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Pflegewissenschaft
 UO 066 333 Masterstudium; Interprof. Gesundheitswissenschaften  
Betreuung / Beurteilung
  Großschädl, Franziska; Priv.-Doz. Dr.scient.med. BSc MSc