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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Prävalenz der Pneumokokken-, Influenza- und Pertussis-Impfung bei stationären kardiologischen und pneumologischen Patienten am LKH-Universitätsklinikum Graz  
 Zielsetzung: Für alle Patienten/Patientinnen mit kardialen oder pulmonalen Grunderkrankungen ist entsprechend dem österreichischen Impfplan 2017 des Bundesministerium für Gesundheit und der S3-Leitlinie zur Pneumonie-Prävention von 2016 die Influenza-, Pneumokokken- und Pertussis-Impfung empfohlen. Dadurch sollen diese vulnerablen Patientengruppen vor entsprechenden Infektionen und deren negativen Folgen auf die kardiopulmonalen Grunderkrankungen geschützt werden. Da im deutschsprachigen Raum und im speziellen Österreich keine Impfprävalenz-Daten für kardio- pulmonal vorerkrankte Patienten/Patientinnen bekannt sind, gibt unsere Studie daher erstmals Einblick in mögliche Behandlungsdefizite. Methoden: Es wurden 200 kardial oder pulmonal erkrankte Patienten/Patientinnen mit Hilfe eines Fragebogens gefragt, die zwischen dem 1. und dem 31. April 2017 in der Abteilung für Kardiologie oder Pneumologie des LKH Graz stationäre behandelt wurden.
Resultate: Von den 200 Patienten/Patientinnen waren 133 (66,5%) männlich und 67 (33,5%) weiblich; 148 (74,0%) waren kardiologische Patienten/ Patientinnen und 52 (26,0%) pulmologisch erkrankte Patienten/Patientinnen. Von den eingeschlossenen 200 Patienten/Patientinnen waren nur 17,5% gegen Influenza geimpft, 11,5% gegen Pertussis und 18,5% gegen Pneumokokken. 30,3% der nicht gegen Influenza geimpften Patienten/Patientinnen und 17,1% der geimpften Patienten/Patientinnen hatten zwischen dem 1. Dezember 2016 und dem 31. März 2017 einen grippalen Infekt. Geimpfte Patienten/Patientinnen hatten zusätzlich weniger Atemwegsinfekte in dieser Zeit (28,6% der geimpften versus 43,0% der nicht geimpften Patienten/Patientinnen). 30,4% der gegen Pertussis geimpften Patienten/Patientinnen hatten einen grippalen Infekt und 27,7% der nicht geimpften; 47,9% der geimpften Patienten/Patientinnen hatten einen Atemwegsinfekt und 39,6% der nicht geimpften. Weiters hatten 32,4% der gegen Pneumokokken geimpften Patienten/Patientinnen einen grippalen Infekt und 27,0% der nicht geimpften; 37,8% der geimpften Patienten und 41,1% der nicht geimpften hatten einen Atemwegsinfekt. Schlussfolgerungen: Die festgestellten sehr niedrigen Impfraten stehen in klarem Widerspruch zu internationalen kardiovaskulären und pneumologischen Leitlinien und nationalen Impfempfehlungen. Die Ergebnisse zeigen, dass viele der von uns befragten Risikopatienten/Risikopatientinnen, die eigentlich von diesen Impfungen profitieren würden, entweder nicht von der protektiven Wirkung der Impfungen überzeugt sind oder bisher nicht ausreichend über den Nutzen der Impfungen aufgeklärt wurden. Mit Bezug auf die oben genannten klar indizierten und empfohlenen Impfungen kann zusammenfassend gesagt werden, dass eine erhebliche Unterversorgung kardiologisch und pulmologisch erkrankter Patienten/Patientinnen vorliegt; die Impfprävalenz muss in diesen Patientengruppen dringlich verbessert werden. Die aktuell verwendeten Strategien zur Verbesserung der Impfraten sind nicht effektiv und müssen reevaluiert werden.  
 Impfrate; Influenza-Impfung; Pneumokokken-Impfung; Pertussis-Impfung  
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Röblreiter, Tanja
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Flick, Holger; Dr.med.
  Smolle, Elisabeth; Dr.med.univ.