Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Abschlussarbeit(en) (Universitätslehrgang) - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Molekulargenetische Diagnostik und Therapieansätze der 5q-assoziierten Spinalen Muskelatrophie (SMA) - Retrospektive Analyse des PatientInnenkollektivs der SMA-Diagnostik am Diagnostik- & Forschungsinstitut für Humangenetik der Medizinischen Universität Graz  
 Hintergrund:

Die 5q-assoziierte Spinale Muskelatrophie zählt zu den häufigsten autosomal-rezessiv vererbten Erkrankungen und stellte bis vor wenigen Jahren noch eine der häufigsten genetischen Ursache für das Versterben von Kindern im Säuglingsalter dar. Seit der Entdeckung der zugrunde liegenden genetischen Veränderungen im SMA-Locus auf Chromosom 5q13 vor rund 30 Jahren wurden erhebliche Anstrengungen im Bereich der Diagnostik als auch möglicher Therapieoptionen unternommen.



Die Masterarbeit soll im Allgemeinen dazu beitragen, ein vertieftes Verständnis der diagnostischen und therapeutischen Landschaft der 5q-SMA zu entwickeln und im Rahmen einer retrospektiven Analyse des PatientInnenkollektivs der SMA-Diagnostik am Diagnostik- & Forschungsinstitut für Humangenetik der Medizinischen Universität Graz epidemiologische Erkenntnisse im untersuchten PatientInnenkollektiv zu gewinnen.



Methoden:

Die allgemeine Übersicht der 5q-SMA basiert auf relevanten Leitlinien sowie aktuellen Publikationen. Eine ausführliche, dem aktuellen Wissensstand entsprechende Literaturrecherche erfolgte über PubMed. Das zu analysierende PatientInnenkollektiv umfasst Personen, welche in den Jahren 2021 bis Ende Juli 2024 am D&F Institut für Humangenetik Graz einer SMA-Diagnostik unterzogen wurden. Die Analyse der bereits am Institut vorliegenden diagnostisch erhobenen Daten erfolgt mittels deskriptiver Statistik. Die Fallzahl beläuft sich auf 77 postnatal analysierte Personen.



Ergebnisse & Schlussfolgerung:

Im angegebenen Zeitraum wurden 42 weibliche sowie 35 männliche Personen analysiert (davon neun Personen aufgrund eines positiven Neugeborenenscreenings). 43 % aller Befunde waren unauffällig, 21 % auffällig und 36 % nachgewiesene Anlageträgerschaften. 0 SMN1 / 3 SMN2 (37,5 %), 1 SMN1 / 2 SMN2 (rund 43 %) und 2 SMN1 / 2 SMN2 (rund 61 %) stellen die häufigsten SMN-Genkopien-Kombinationen in diesen Kategorien dar. Unter allen auffälligen Befunden konnte anhand des Abgleichs der Genotypen mit der Literatur in 25 % der Fälle eine 5q-SMA Typ I sowie in jeweils 37,5 % Typ II sowie Typ III/IV gestellt werden. Ein positives Neugeborenenscreening konnte in 8 von 9 Fällen durch ein auffälliges Ergebnis bestätigt werden. Die molekulargenetische SMA-Diagnostik der 5q-SMA steht immer noch vor Herausforderungen. Um wesentliche Limitationen herkömmlicher Methoden zu umgehen wird das diagnostische Potential der Long-read Sequenzierung als alternative Methode in mehreren Studien bekräftigt. Die 5q-SMA kann trotz vielversprechender Therapieoptionen, deren Einfluss auf den Langzeitverlauf sich derzeit noch unzureichend beurteilen lässt, noch nicht als vollständig behandelbare Erkrankung angesehen werden. Zur Reduktion der Erkrankungsfälle in der Bevölkerung kann dem präkonzeptionellen Trägerscreening mitunter eine besondere Bedeutung zugeschrieben werden.  
   
 
 –  
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Krenn, Tamara; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Humangenetik
 UO 992 730 Universitätslehrgang; MSc Medizinische Genetik  
Betreuung / Beurteilung
  Waldispühl-Geigl, Julie; Dr.scient.med.