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Bibliografische Informationen
 Gesundheitsförderung und Förderung von Gesundheitskompetenz in Primärversorgungseinheiten  
 Hintergrund:

2017 wurde Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz als Aufgabe der

neuen Primärversorgungseinheiten (PVE) in Österreich festgelegt (Bundesgesetzblatt, 2017; Bundesgesundheitsagentur, 2014).

Der Begriff Gesundheitskompetenz beschreibt die erlernbaren Fähigkeiten, die Menschen zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil befähigen (Bitzer, 2018). Gesundheitsförderung

beschreibt Maßnahmen zum Erhalt oder Stärkung von Gesundheit durch Verbesserung der Voraussetzungen für Gesundheit (Klemperer, 2020). Die Notwendigkeit des Ausbaus der

Maßnahmen in diesen Bereichen ergibt sich aus der klaren Datenlage, welche zeigt, dass in Österreich nur etwa ein Drittel aller Menschen eine ausreichende Gesundheitskompetenz

aufweisen (Sørensen, 2015). Gleichzeitig geben jedoch besonders viele Ärzt_innen in Österreich an, nicht ausreichend in der Ausbildung auf diese Themengebiete vorbereitet worden zu sein (Griebler, 2023).



Hypothese:

Es wird angenommen, dass Medizinstudierende, welche ein 4-wöchiges Praktikum in einer PVE absolvieren, vermehrt in Kontakt mit der Thematik rund um Gesundheitsförderung

kommen. Aus diesem Grund könnte das Praktikum die Selbsteinschätzung und auch das Wissen der Medizinstudierenden in diesem Bereich positiv beeinflussen.

Die primäre Forschungsfrage lautet daher:

Werden Medizinstudierende durch den Kontaktzu einer Primärversorgungseinheit (PVE) oder einem Primärversorgungsnetzwerk (PVN) in Österreich in Bezug auf Wissen oder Kompetenz bezüglich Gesundheitsförderung positiv beeinflusst?



Methoden:

Es erfolgt initial die Kontaktaufnahme mit 59 Primärversorgungseinheiten, 18 PVEs haben schließlich an der Befragung teilgenommen. Es wurden soziodemographische Merkmale, die Kompetenzen in Bezug auf Gesundheitsförderung mittels validiertem compHP-Fragebogen, die eigene Gesundheitskompetenz mittels Kurzfassung des HLS-EU-Q47, und Wissen bezüglich Gesundheitskompetenz und Gesundheitsförderung abgefragt. Die

statistische Analyse erfolgt mittels SSPS (IBM).



Resultate:

Insgesamt haben 28 Studierende an der Befragung teilgenommen, 53% der Befragten sind männlich, 43% weiblich. In der Vorher-Befragung beträgt der Mittelwert der Gesamtpunkte

im CompHP-Fragebogen 38 Punkte, in der Nachher-Befragung 45.5 Punkte. Hierbei zeigt sich ein signifikanter Anstieg (p=.008) der Punktewerte.

Das subjektive Wissen bezüglich Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz in der Vorher- und Nachher-Befragung zeigt ebenfalls einen signifikanten Anstieg (p=.039).

25% der Befragten hatten in der HLS-EU-Q16-Befragung ein ausreichendes, 25% ein inadäquates und 39.3% ein problematisches Gesundheitskompetenz-Level.



Diskussion:

In dieser Befragung kann ein signifikanter Anstieg der Selbsteinschätzung der Studierenden

bezüglich Gesundheitsförderung nach Absolvierung des Praktikums in einer PVE gezeigt

werden. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die befragten Studierenden eine limitierte

Gesundheitskompetenz aufweisen.  
 Primärversorgung; Gesundheitsförderung; Gesundheitskompetenz  
 
 2025  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Herzeg, Anna Sophie; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung
 UO 992 503 Universitätslehrgang; Master of Public Health (MPH)  
Betreuung / Beurteilung
  Korsatko, Stefan; Priv.-Doz. Dr.med.univ. MBA