| Hintergrund und Zielsetzung Diabetes mellitus ist eine der großen Public Health-Herausforderungen unserer Zeit mit aktuell 463 Millionen Betroffenen weltweit. Die Prävalenz der Erkrankung beruht auf Schätzungen, weil Morbiditätsregister in vielen Ländern, wie auch in Österreich, fehlen. Gleichzeitig ist es unerlässlich, dass die Erfassung der Krankheitshäufigkeit in einer Bevölkerung einheitlich, strukturiert, transparent und qualitätsgesichert erfolgen muss. Das Management dieser Erkrankung gehört zu den Kernaufgaben der Primärversorgung. Obwohl es evidenzbasierte Behandlungsleitlinien gibt weist die Versorgung der Patienten häufig Abweichungen davon auf. Um die Versorgungsqualität zu beurteilen nimmt die Bedeutung von Qualitätsindikatoren in Gesundheitssystemen zu. Die vorliegende Masterthesis hat einen IST-SOLL-Vergleich von Qualitätsindikatoren zu Diabetes mellitus in der Primärversorgung zum Ziel.
Methode Im Zuge einer strukturierten Literaturrecherche wurden 38 internationale Qualitätsindikatoren identifiziert und in einer österreichischen allgemeinmedizinischen Praxis mit Schwerpunkt Diabetes mellitus - Management einem Praxistest auf Datenverfügbarkeit und Qualität/Art der Datenerfassung unterzogen.
Ergebnisse Der Praxistest zeigt, dass Datenverfügbarkeit und Qualität/Art der Datenerfassung nicht immer Hand in Hand gehen. Während zu fast allen Qualitätsindikatoren Daten vorhanden sind, folgt die Qualität und Art der Datenerfassung, unter anderem softwarebedingt, nicht immer einem strukturierten Schema und erschwert dadurch die verlässliche Qualitäts- und Leistungsbewertung.
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