| Hintergrund: Der demographische Wandel und Lebensstilveränderungen führen zu einer steigenden Inzidenz des Endometriumkarzinoms (EC). Molekularpathologische Merkmale ermöglichen die Einteilung in vier prognostische Subgruppen: POLE-mutiert (POLEmut), Mismatch-Repair-Defizient (MMRd), p53-abnorm (p53abn) und No Specific Molecular Profile (NSMP), bekannt als ProMisE-Kriterien. Diese Studie untersucht die Assoziationen klinischer Merkmale und Tumorcharakteristika mit diesen Subgruppen in einem österreichischen Patientinnenkollektiv.
Methodik: In einer retrospektiven, monozentrischen Studie wurden Daten von Patientinnen, die zwischen 2017 und 2023 am KH Barmherzige Brüder Wien mit einem neudiagnostizierten EC behandelt wurden, analysiert. Erfasst wurden klinische Parameter wie Alter, Body-Mass-Index (BMI), Raucherstatus, histologischer Typ, FIGO-Stadium und molekularpathologische Charakteristika.
Resultate: Insgesamt wurden 96 Patientinnen eingeschlossen. Alter, BMI und Nikotinabusus zeigten keine signifikanten Assoziationen mit den molekularen Subgruppen. Das Durchschnittsalter war bei p53abn-EC am höchsten (64,7 Jahre) und der BMI bei NSMP-EC (31,9 kg/m²). Ein positiver Raucherstatus wurde tendenziell häufiger bei MMRd-Patientinnen festgestellt. Der Tumordifferenzierungsgrad und die Histologie zeigten signifikante Unterschiede: p53abn-EC hatten den höchsten Anteil an high-grade und non-endometrioiden Tumoren. MMRd-EC wiesen die höchste Rate an Lymphovaskulären Invasionen auf.
Konklusion: Alter, BMI und Nikotinabusus zeigten in dieser österreichischen Patientenkohorte nur Tendenzen einer Assoziation mit den ProMisE-Kriterien. P53abn-EC zeigten die aggressivsten Tumoreigenschaften. Eine mögliche Assoziation von Nikotinabusus mit MMRd bedarf weiterer Forschung. Eine größere Studienpopulation könnte wertvolle Hinweise zur Pathogenese und Prävention dieser Tumorerkrankung liefern. |