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Bibliografische Informationen
 Klonale Hämatopoese in Stammbäumen mit familiären Myeloproliferativen Neoplasien  
 Kurzfassung

Hintergrund: Die Bildung und Differenzierung von Blutzellen (d. h. Hämatopoese) ist ein komplexer Prozess, bei dem hämatopoetische Stammzellen (HSCs) eine Schlüsselrolle spielen. Somatische Mutationen in HSC können zu klonaler Hämatopoese (CH) führen, ein Phänomen, das nachweislich hämatologischen Malignomen vorausgeht, aber auch eine natürliche, mit dem Alterungsprozess verbundene Entwicklung darstellen kann. Die häufigsten Mutationen, die CH auslösen, finden sich in den Genen DNMT3A, TET2, ASXL1 und JAK2. Das Vorhandensein von CH und insbesondere von klonaler Hämatopoese mit unbestimmtem Potenzial (CHIP) erhöht das Risiko, myeloische Malignome wie myeloproliferative Neoplasmen (MPN) zu entwickeln, und ist auch mit kardiovaskulären Erkrankungen verbunden. MPN ist eine Gruppe von Krankheiten, die durch eine übermäßige Produktion reifer myeloischer Zellen gekennzeichnet sind und phänotypisch durch Mutationen in den Genen JAK2, CALR oder MPL ausgelöst werden. Interessanterweise wurde eine familiäre Häufung von MPN-Fällen (d. h. fMPN) beobachtet, die einen autosomal-dominanten Erbgang mit unvollständiger Penetranz aufweisen.

Ziel: Das Verständnis der Rolle von CHIP bei familiärer Häufung von fMPN kann wichtige Einblicke in pathogene Mechanismen liefern und mögliche Präventionsmaßnahmen aufzeigen. Das Wissen darüber, ob gesunde Familienmitglieder (d. h. nicht betroffene Verwandte von fMPN-Patienten) ein erhöhtes Risiko für CHIP haben, kann dazu beitragen, das Monitoring der betroffenen Familien zu verbessern.

Methode: Um relevante DNA-Sequenzen in verschiedenen Patientengruppen zu analysieren, wurde eine Multiplex-PCR durchgeführt. Die daraus resultierenden DNA-Amplikons wurden dann mittels Next-Generation-Sequencing (NGS) auf CHIP-assoziierte Mutationen untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das NGS ergab, dass 9,8 % der gesunden Verwandten eine CHIP-assoziierte Mutation trugen, während 7,2 % der Kontrollgruppe eine solche Mutation aufwiesen. Die statistische Auswertung des Vergleichs der Häufigkeit von CH zwischen den gesunden fMPN-Familienmitgliedern und der Kontrollgruppe mit Hilfe des Fisher's exact test ergab keinen statistisch signifikanten Unterschied. Die leicht erhöhte Häufigkeit von CH bei nicht betroffenen fMPN-Personen würde jedoch weitere Untersuchungen rechtfertigen.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Flieder, Ines; BSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Diagnostik & Forschungsinstitut für Humangenetik
 UO 992 730 Universitätslehrgang; MSc Medizinische Genetik  
Betreuung / Beurteilung
  Petek, Erwin; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Dr.