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Bibliografische Informationen
 Subkutanes Fettgewebe, gemessen mittels Ultraschall: Referenzwerte für Volksschulkinder  
 Hintergrund: In den letzten Jahren haben Übergewichtig und Adipositas weltweit, aber vor allem auch bei Kindern, stark zugenommen. Aktuell wird weltweit der Body-Mass-Index (BMI) als Standard zur Quantifizierung von Übergewicht und Adipositas benutzt. Leider misst dieser weder das Fett, noch kann er Informationen bezüglich der Verteilung oder Menge dessen geben.

Die Thesis ist ein Teil der Studie „Health and Academic Performance with Happy Children (HAPHC)”, die sich mit den Auswirkungen von Fettleibigkeit bei Kindern im Grundschulalter auf verschiedene Aspekte des täglichen Lebens beschäftigt. Dabei sollte versucht werden, den Grad der Fettleibigkeit einfach und exakt zu quantifizieren und Methoden erprobt werden, wie man diesem Phänomen entgegnen kann.

Zielsetzung: Die Thesis beschäftigt sich mit Übergewicht und Adipositas bei Kindern bestimmt anhand subkutanen Fettgewebes. Um den Grad der Fettleibigkeit zu bestimmen, wurde bei der Studie das subkutane Fett anhand von mittels Ultraschall gemessenen Fettschichten bestimmt. Das Ziel der These war die Erstellung von Referenzwerten für die Verteilung des subkutanen Fettgewebes bei Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren.

Methoden: Für die aktuelle Thesis wurden die Daten von 404 Kindern aus drei Grundschulen in Graz eingeschlossen. Das Alter der Kinder lag zwischen 6 und 11 Jahren. Das subkutane Fett wurde dafür an acht standardisierten Stellen mittels B-mode Ultraschall gemessen. Anschließend wurden die Ergebnisse nach Altersklassen und Geschlecht getrennt, analysiert und dargestellt. Somit soll eine einfache Einordnung der Menge an subkutanem Fett in Relation zur einer Referenzstichprobe ermöglicht und verschiedene Stichproben miteinander verglichen werden.

Ergebnisse: Für die nach Alter und Geschlecht getrennt analysierten Daten der 404 Kinder wurden die Ergebnisse, analog zum BMI, in Perzentilen dargestellt. Dabei wurde nicht nur die jeweils gemessene Stelle, sondern auch die Summe aller acht Messpunkte (DI) als Indikator für die (Gesamt-)Fettleibigkeit in Perzentile eingeteilt. Der Durchschnitt der Gesamtsumme der acht Messstellen für alle Altersklassen lag für die Jungen bei DI = 65,14 mm ± 41,97 mm und für die Mädchen bei DI = 76,78 mm ± 39,34 mm.

Zusätzlich konnte gezeigt werden an welchen der acht Messstellen sich das meiste subkutane Fett ansiedelt und welche am besten mit dem BMI korrelieren. Die höchste BMI-Korrelation hatte dabei der Messpunkt upper abdomen (UA, r = 0,902, p < 0.05) und lower abdomen (LA, r = 0,896, p < 0.05). Es wurde auch gezeigt, dass Mädchen über alle Altersklassen hinweg mehr SAT aufwiesen als Jungen. Außerdem zeigte sich, dass das Ausmaß an SAT mit zunehmendem Alter ansteigt

Schlussfolgerung: Die vorliegende Diplomarbeit ergab in Übereinstimmung mit der Literatur deutlich Hinweise darauf, dass der subkutane Fettanteil bei Frauen (Mädchen) bereits im Kindesalter deutlich höher ist und mittels Ultraschalles nachgewiesen werden kann. Um die Problematik/Unzuverlässigkeit des BMI mittels Ultraschallmessung des Subkutanfetts zu umgehen, bedarf es Referenzwerten zur Bewertung einzelner gemessenen Daten. Anhand der Ergebnisse ist es möglich Referenzwerte für Kinder in der oben genannten Altersklasse zu bestimmen und somit auch mit zukünftigen Ergebnissen oder Studien zu vergleichen. Die Messmethode mittels Ultraschalles zeigte sich als ausgezeichnete Methode in Bezug auf Zuverlässigkeit, Reproduzierbarkeit und Genauigkeit. Dadurch, dass sie außerdem günstig, portabel und schnell durchzuführen ist, hat die Methode viel Potenzial bei der Bestimmung der Körperzusammensetzung und der Messung des subkutanen Fettes. Da anderen Methoden, wie der BMI noch schneller und leichter zu handhaben sind, ist es schwer vorstellbar, dass sich diese Methode in den nächsten Jahren flächendeckend etablieren wird. Auf bestimmten Gebieten, wie im Spitzensport oder für Ärzte ist sie aber sicher eine sehr gute Alternative.  
 subkutanes Fettgewebe, Ultraschall, Kinder, Adipositas, Übergewicht  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hönes, Philipp; B.Eng.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schmid-Zalaudek, Karin; Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Goswami, Nandu; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.med.univ. MMedSci PhD.