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Bibliografische Informationen
 Kontinuierliche postoperative Sauerstofftherapie zur Reduktion kardiovaskulärer Komplikationen bei Patien*tinnen nach nicht-herzchirurgischen Eingriffen - Pilotstudie des AIOLOS Trials  
 Einleitung: Hypoxämie ist ein Phänomen, welches bei Patient*innen in den ersten 48 Stunden nach einem nicht herzchirurgischen Eingriff häufig auftritt. In vorhergehenden Studien wurde gezeigt, dass 37% der Patient*innen (> 45 Jahre) postoperativ, vor allem im Schlaf, längere hypoxämische Episoden aufwiesen. Gleichzeitig erkannte das Pflegepersonal diese hypoxämischen Episoden in über 90% der Fälle nicht, was möglicherweise zu einer Unterversorgung der Patient*innen mit Sauerstoff führte. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass nicht nur die Hypoxämie selbst, sondern auch die Hyperoxämie oder die sauerstoffinduzierte Hyperkapnie, die durch die kontinuierliche Verabreichung von Sauerstoff hervorgerufen werden kann, Risiken bergen könnte. Eines der Ziele der AIOLOS-Studie ist es daher, die Auswirkungen einer kontinuierlichen Sauerstoffgabe auf das Auftreten kardiovaskulärer Komplikationen, sowie Unterschiede im zeitgewichteten Durchschnitt der SpO2-TWA<90% zu untersuchen.

Methoden: Die postoperAtIve oxygen suppLy to reduce tempOrary deSaturation in patients after non-cardiac surgery (AIOLOS)-Studie ist eine randomisiert kontrollierte Studie, die am Landeskrankenhaus Graz durchgeführt wird. Es ist geplant, 210 Patient*innen im Alter von 60 Jahren oder älter, welche mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor aufweisen und die sich einer nicht-herzchirurgischen Operation unter Vollnarkose unterziehen, in die Studie einzuschließen. In dieser Arbeit werden die Daten der ersten acht Pilotpatient*innen analysiert und etwaige auftretende Probleme diskutiert. Die Patient*innen werden im Verhältnis 1:1 in zwei Gruppen randomisiert. Die Interventionsgruppe erhält in den ersten beiden postoperativen Tagen nach der Entlassung aus dem Aufwachraum 3 L/min Sauerstoff per Nasenbrille. Die Kontrollgruppe erhält die Standardbehandlung. Die Sauerstoffsättigung SpO2 wird mithilfe eines tragbaren Pulsoximetriegeräts kontinuierlich überwacht. Die Outcomes myocardial injury after non-cardiac surgery und den zusammengesetzten Endpunkt Major adverse cardiovascular events werden mithilfe einer Chi2-Analyse ausgewertet. Der Endpunkt des time weighted average of peripheral oxygen saturation below 90% wird mit einem Mann-Whitney-U-Test ausgewertet. Die Gesamtdauer der Studie pro Patient*in beträgt 31 Tage, und endet, mit einer telefonischen Nachuntersuchung am 30. postoperativen Tag.

Ergebnisse: Keine*r der acht Pilotpatient*innen erreichte den Endpunkt MINS oder MACE. Bei dem SpO2-TWA<90% zeigte sich, dass der Mittelwert in der Interventionsgruppe größer ist als in der Kontrollgruppe. Dieser Unterschied war allerdings nicht signifikant.

Diskussion: Aufgrund der geringen Stichprobengröße erreichte keine*r der Pilotpatient*innen einer der Endpunkte MINS oder MACE auf. Es gab keine signifikanten Unterschiede bei den SpO2-TWA<90%-Werten zwischen den beiden Gruppen. Das Hauptziel dieser Pilotstudie bestand jedoch darin, die Methoden und Verfahren zu prüfen. Alle Laborparameter wurden vollständig aufgezeichnet, es gab keine Dropouts bei den Patient*innen, und auch die kontinuierliche Aufzeichnung der SpO2-Daten funktionierte abgesehen von einigen vereinzelten Perioden reibungslos.

 
   
 
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 Anästhesiologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hafner, Viktoria
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kurz, Andrea; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Heuschneider, Lioba; Dr.med.univ.