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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Pharmakologische Relevanz der Adenosinkinase im Bezug auf nachhaltige Kardioprotektion  
 Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben weltweit erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Gesundheitssysteme und waren in den letzten Jahren für die Mehrzahl der Todesfälle in Österreich verantwortlich. Die koronare Herzkrankheit ist eine der häufigsten Formen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erhöht das Risiko eines akuten Myokardinfarkts (AMI) erheblich. Eine Steigerung der myokardialen Adenosinrezeptor-Signalisierung vor einem AMI oder bei der Reperfusion kann die Myokardschädigung verringern. Der potenzielle therapeutische Nutzen von Adenosinrezeptor-Agonisten wird jedoch durch die Adenosinrezeptor Präsens in unterschiedlichsten Gewebearten, starke physiologische Effekte der Adenosinsignalisierung in Nicht-Zielgeweben und aber vorallem durch die Tatsache, dass akute AMI leider nicht vorhersehbar sind, geschmälert. Die pharmakologische Hemmung des wichtigsten Enzyms, welches für den myokardialen Adenosin-Stoffwechsel verantwortlich ist, Adenosin-Kinase (ADK), erhöht die Adenosinfreisetzung aus den Kardiomyozyten und kann so eine akute Kardioprotektion im Rahmen einer ischämischen Schädigung bewirken. Ob diese Fähigkeiten auch für eine anhaltende Kardioprotektion anwendbar sind, war bisher unbekannt. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde ein neuartiger Mechanismus der anhaltenden Kardioprotektion identifiziert, der durch die Hemmung der Adenosinkinase ausgelöst wird und zu neuen Ansätzen für die Auslösung der kardioprotektiven Eigenschaften von Adenosin im Herzen führen könnte.

Die Verabreichung von ABT-702 kann die durch Adenosinrezeptoren vermittelten physiologischen Wirkungen und die Kardioprotektion 24 Stunden nach der Verabreichung erhöhen, obwohl die Substanz zu diesem Zeitpunkt bereits abgebaut war. Die Behandlung mit ABT-702 verändert dabei die Expression der kardialen Adenosinrezeptoren nicht, aber es lässt sich überraschenderweise eine Verringerung der ADK-Proteinexpression beobachten, die zu einer anhaltenden Adenosinfreisetzung in den Kardiomyozyten führt. Dosis-Wirkungs-Studien zeigten, dass die orale Verabreichung von ABT-702 (3mg/kg) ebenfalls einen ADK-Abbau bewirkt, der vor ischämischen Schäden schützt. Wichtig ist, dass die anhaltende Kardioprotektion durch ABT-702 von einer erhöhten Adenosinrezeptor-Signalisierung unmittelbar vor der ischämischen Schädigung abhing, was auf einen neuartigen Mechanismus der verzögerten Vorkonditionierung hindeutet. Das Verständnis des Mechanismus, durch den ABT-702 die kardiale ADK-Expression verringert, könnte zu neuen Therapien führen, die eine anhaltende kardioprotektive Wirkung haben.

 
 Adenosinkinase; Adenosin; Kardioprotektion; Verzögerte Präkonditionierung; Myokardinfarkt;  
 
 2023  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Teschl, Eva
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kolesnik, Ewald; Dr.med.univ. Dr.scient.med.
  Schrammel-Gorren, Astrid; Assoz. Prof.in Mag.a Dr.in