| Hintergrund und Ziel: Die chronische Herzinsuffizienz stellt wegen ihrer hohen Prävalenz, Krankheitslast und Mortalität eines der weltweit führenden Probleme des Gesundheitswesens mit entsprechenden finanziellen Belastungen dar. Die Echokardiographie ist der Goldstandard in der Diagnostik und im Management der Herzinsuffizienz. Die Einführung myokardialer Deformationsbildgebung in die klinische Routine könnte die Diagnostik und das Management von Herzinsuffizienz erleichtern. Da es nur wenige Daten zur Interpretation solcher globalen longitudinalen Strain (GLS) Werten bei Herzinsuffizienzpatient*innen gibt, soll mit dieser Arbeit die Evidenz erweitert werden. Material und Methoden: Es wurden 177 Patient*innen mit klinisch stabiler, kompensierter chronischer Herzinsuffizienz untersucht. Neben Anamnese und körperlicher Untersuchung wurden verschiedene GLS-Parameter in digital archivierten zweidimensionalen transthorakalen echokardiographischen Untersuchungen typischer apikaler Kammerblicke ausgewertet. Zusätzlich wurde die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) anhand der biplanen Methode nach Simpson gemäß aktueller Richtlinien (n = 164) sowie anhand einer triplanen Methode ausgewertet. Venöse Blutproben wurden laborchemisch aufgearbeitet und die Parameter NT-proBNP und Nierenfunktion in die Analyse dieser Arbeit aufgenommen. Resultate: Alle GLS-Werte zeigten eine signifikante und starke Korrelation untereinander. Sie wiesen auch eine signifikante Korrelation zu beinahe allen inkludierten echokardiographischen Parametern auf, welche miteinander ebenfalls stark korrelierten. Im Vergleich zur LVEF zeigten alle GLS-Parameter eine stärkere Korrelation zu Plasmakonzentrationen von NT-proBNP, besonders unter Einbeziehung der Einflussfaktoren Alter, BMI, eGFR und Vorhofflimmern. Außerdem zeigte sich, dass GLS der LVEF in Bezug auf Reproduzierbarkeit, Durchführbarkeit und Anwendung überlegen ist. Conclusio: GLS ist ein robuster und gut reproduzierbarer Parameter. Die zusätzliche Anwendung von GLS-Parametern in der Routineechokardiographie könnte die Diagnostik der Herzinsuffizienz erleichtern und zur Verbesserung des Therapiemanagements bei chronischer Herzinsuffizienz beitragen. |