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Bibliografische Informationen
Titel
EVOLUTION DER BEATMUNGSFREQUENZ IN DER CARDIOPULMONALEN REANIMATION
Kurzfassung
Hintergrund
Die künstliche Beatmung ist eine der zentralen Maßnahmen in der cardiopulmonalen Reanimation. Zwischen 2005 und 2021 empfahl der Europäische Rat für Wiederbelebung (ERC) nach Atemwegssicherung eine standardisierte Beatmungsfrequenz von 10 min-1 und warnte explizit vor Hyperventilation. Diese Empfehlung stützte sich maßgeblich auf die tierexperimentellen Ergebnisse von Aufderheide et al. aus dem Jahr 2004. Bei der Übertragung von klinisch beobachteten Tachyventilationen in ein Tierexperiment wurden deletäre ROSC-Raten (Return of Spontaneous Circulation) festgestellt. Das Auftreten des untersuchten exzessiven Atemminutenvolumens von etwa 80 Litern pro Minute erscheint in der präklinischen Behandlungspraxis allerdings unplausibel. Das reguläre Auftreten metabolischer und respiratorischer Azidosen sowie rezente Beobachtungen deutlich niedrigerer Beatmungsfrequenzen bei der Behandlung des OHCA stellen das Auftreten von Hyperventilation infrage. Stattdessen rückt das Risiko von Hypoventilation in den Vordergrund.
Methoden
Diese Arbeit untersucht die Behandlungspraxis in Deutschland anhand einer retrospektiven Auswertung von Defibrillator-Daten aus dem Deutschen Reanimationsregister. Die retrospektive Betrachtung der Beatmung im OHCA wird wesentlich davon eingeschränkt, dass die applizierten Tidalvolumina nicht in den Routine-Daten erfasst werden. Nach positivem Ethikvotum wurden 340 rettungsdienstliche Reanimationen im Erwachsenenalter analysiert, die weitestgehend aus dem Zeitraum Jänner 2021 bis August 2024 stammen. Die Ventilationsfrequenzen wurden anhand eines dafür entwickelten kapnographiebasierten Algorithmus automatisiert bestimmt. Dieser Algorithmus wurde anhand der manuell erstellten Referenzwahrheit validiert und mit dem Maßstab in der Literatur von Aramendi et al. verglichen.
Resultate
Während CPR erreichte der Algorithmus einen Pearson-Korrelationskoeffizienten von 0.847 im Vergleich zur Referenzwahrheit. Die mediane Ventilationsfrequenz betrug 11.0 min-1 (IQR: 8-15 min-1) beobachtet über eine mediane Reanimationsdauer von 11.4 Minuten (IQR: 5.1-19.2 min).
Schlussfolgerung
Vor dem Hintergrund einer medianen Ventilationsfrequenz von 11 min-1 ist von keiner regulären Tachyventilation für den untersuchten Zeitraum auszugehen. Dennoch sind Ventilationsfrequenzen oberhalb der europäischen Empfehlung üblich. Die phasenweise Streuung der ermittelten Ventilationsraten verdeutlicht die Heterogenität der klinischen Behandlungspraxis und hebt die Beatmung als besonders anspruchsvolle Intervention in der Reanimationsbehandlung hervor.
Schlagwörter
außerklinischer;Herz-Kreislauf-Stillstand;OHCA;prähospitale;cardiopulmonale;Reanimation;künstliche"Beatmung;Atemwegssicherung;Beatmungsfrequenz;Hyperventilation;Hypoventilation;EuropäischerRatfürWiederbelebung;ERC;Leitlinienempfehlung;Tierexperiment;Aufderheide;Tachyventilation;ROSC;ReturnofSpontaneousCirculation;Atemminutenvolumen;metabolischeAzidose;respiratorischeAzidose;Tidalvolumen;Defibrillator-Daten;Defibrillatordaten;DeutschesReanimationsregister;GRR;kapnographiebasierte;algorithmusbasierte;Ventilationserkennung;retrospektive;Analyse;Validierung;Referenzannotation;GroundTruth;Ventilationsalgorithmus;Beatmung;Behandlungspraxis;Beatmungsqualität;Reanimationsdaten;Ethikvotum;Erwachsenenalter;Deutschland;2021;2024
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Sachgebiete
Notfallmedizin
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Furtmüller, Michael
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Orlob, Simon; Univ. FA Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Fruhwald, Sonja; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
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