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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Bidirektionale Assoziationen Zwischen Stammfettsucht und Kardialer Autonomer Funktion bei Kindern im Zweijahresvergleich  
 Kernfrage und Zielsetzung: Um besser zu verstehen, wie Beeinträchtigungen der Herzfrequenzvariabilität und die Entwicklung von pädiatrischem Übergewicht zusammenhängen, zielt diese Studie darauf ab, bidirektionale prospektive Assoziationen zwischen Stammfettsucht und Herzfrequenzvariabilitätsindizes zu untersuchen, die jeweils im Alter von 8-10 Jahren bzw. 10-12 Jahren erhoben wurden. Mit Hilfe eines Cross-Lagged-Panel-Designs beabsichtigen wir zu eruieren, inwieweit Fettleibigkeit die Ursache oder die Konsequenz von Veränderungen im kardialen autonomen Nervensystem ist.

Methoden: Die Daten stammen aus einer Kohortenstudie, bestehend aus Kindern mit erhöhtem Risiko für Fettleibigkeit. Die aktuelle Studie umfasst 406 Kinder, darunter sowohl Buben (n = 229) als auch Mädchen (n = 177), die aus Schulen in Quebec, Kanada, rekrutiert wurden. Zu Studienbeginn wurden 42 % der Kinder im Alter von 8-10 Jahren (9,6 ± 0,9) als übergewichtig oder adipös eingestuft. Die Herzfrequenzvariabilität wurde mittels Kurzzeitmesssung erhoben; gebräuchliche Parameter aus Zeit- und Frequenzbereichen wurden abgeleitet, die es ermöglichten, zwischen sympathischer und parasympathischer Aktivität zu differenzieren. Die Körperfettverteilung wurde mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie ermittelt und durch das Verhältnis zwischen androider und gynoider Fettmasse ausgedrückt. CDC BMI z-score und Taille-zu-Größe-Verhältnis wurden berechnet und in eigenständigen Modellen dargestellt, um deren klinische Relevanz zu ergründen. In bidirektionalen multiplen linearen Regressionsmodellen wurden klinisch relevante Einflussgrößen, wie Unterschiede im Körperfettanteil, Geschlecht, Alter, Sexualentwicklung und körperliche Aktivität berücksichtigt.

Ergebnisse: Positive Zusammenhänge zwischen Fettleibigkeit und LFnu und dem LF/HF-Verhältnis sowie negative Assoziationen zwischen Fettleibigkeit und HFnu wurden in beiden Wirkrichtungen beobachtet. Ergebnisse in Bezug auf LF waren inkonsistent. Kinder mit niedrigeren RMSSD- und pNN50-Werten im Alter von 8-10 Jahren zeigten eine signifikant höhere Fettleibigkeit im Alter von 10-12 Jahren. Die Ergebnisse waren über alle Messgrößen der Fettleibigkeit hinweg beständig.

Schlussfolgerung: Ein konsistentes sympathovagales Ungleichgewicht im Sinne einer sympathischen Dominanz in beide Wirkrichtungen untermauert die Hypothese, dass das autonome Nervensystem sowohl einen gewissen Beitrag an der Entstehung als auch an der Unterhaltung von Fettleibigkeit leistet. Kinder mit zumindest einem adipösen Elternteil, die niedrigere parasympathisch gesteuerte Zeitbereichs-Parameter (d.h. RMSSD und pNN50) bei Studienbeginn aufwiesen, zeigten zwei Jahre später ein höheres Ausmaß an Fettleibigkeit, und hier insbesondere Stammfettsucht. Dies legt nahe, dass parasympathisch gesteuerte Herzfrequenzvariabilitätsindizes plausible Frühindikatoren für eine zukünftige Gewichtszunahme darstellen. Die Erkenntnisse, die wir aus unseren Analysen ziehen, unterstreichen das Potenzial der Überwachung der Herzfrequenzvariabilität als Risikobewertungsinstrument für pädiatrische Fettleibigkeit.  
 Pädiatrischen Übergewicht; Stammfettsucht; Herzratenvariabilität; Autonomes Nervensystem; Sympathisches Nervensystem; Parasympathisches Nervensystem; Risikofaktoren  
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Käfer, Lisa Maria
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Petek, Erwin; Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Dr.
  Barnett, Tracie A.; PhD
  Lafer, Ingrid; Dr.med.univ.