| Fragestellung
Das primäre Ziel ist es zu überprüfen, ob der Einsatz des Time-of-Flight (TOF) Rekonstruktionsalgorithmus bei der 18F-FDG PET/CT einen diagnostischen Benefit im Vergleich zur Standard-18F-FDG PET/CT (ohne TOF) bei benignen Pankreasläsionen hat. Die sekundären Ziele umfassen die Evaluierung des Nutzens von TOF im Rahmen der 18FFDG PET/CT spezifisch bei Pankreasläsionen kleiner als 3 cm im Vergleich zur Standard- 18F-FDG PET/CT sowie der Korrelation zwischen der regionalen Speicherintensität und spezifischen Laborparametern (Leukozyten, CRP, Amylase, Lipase und LDH).
Methoden
In diese retrospektive Studie wurden 31 Patient*innen mit histologisch gesicherten gutartigen Pankreasläsionen und durchgeführter Zwei-Phasen 18F-FDG PET/CT mit Aufnahmen 30 und 90 Min. p.i. und diagnostischem CT des Oberbauches eingeschlossen. Die Früh- und Spätaufnahmen mit und ohne TOF wurden qualitativ und quantitativ miteinander verglichen und analysiert. Die qualitative Analyse erfolgte durch die visuelle Beurteilung der PET/CT-Aufnahmen. Die quantitative Beurteilung wurde mithilfe der Messung des maximalen Tracer-Uptakes (SUVmax) in den Früh- und Spätaufnahmen mit und ohne TOF und des Volumens in cm3 der Läsionen durchgeführt. Die ermittelten SUVmax-Werte wurden anschließend mit den vorhandenen o.g. Laborparametern verglichen.
Ergebnisse
Von allen 31 Pankreasläsionen konnten mithilfe TOF 18 und ohne TOF 13 richtig als benigne identifiziert werden. Somit betrug die Effektivität mit TOF 58,06% (18/31) und 41,94% (13/31) ohne TOF (p= 0,112). Dabei betrug die Sensitivität 70,97% mit und 74,19% ohne TOF (p= 1,00). Von den 31 Läsionen waren ohne TOF 10 Läsionen und mit TOF 4 Läsionen nicht beurteilbar. Von den 28 Frühaufnahmen wurden mit TOF 19 und ohne TOF 15 Läsionen als benigne identifiziert. In den Spätaufnahmen wurden mit TOF 16 und ohne TOF 13 Läsionen als benigne beurteilt. Die mittlere Läsionsgröße ± STABW betrug 2,71 ± 2,37 cm. Von den 21/31 Läsionen kleiner als 3 cm wurden mit TOF 12 und ohne TOF 9 Läsionen als benigne bewertet. Damit betrug die Effektivität mit TOF 57,14% (12/21) und 42,86% (9/21) ohne TOF (p= X I 0,261). Die Sensitivität betrug hingegen 71,43% mit TOF und 76,19% ohne TOF (p= 1,00) bei Läsionen kleiner als 3 cm. Von den 21 Läsionen waren 3 mit TOF und 7 ohne TOF nicht beurteilbar. In den Früh- und Spätaufnahmen waren die SUVmax-Werte beim Einsatz von TOF signifikant höher im Vergleich mit den Werten ohne TOF (p= 0,002 bzw. p< 0,001). Zwischen Lipase und SUVmax der Frühaufnahmen mit und ohne TOF sowie zwischen Amylase und SUVmax der Frühaufnahmen mit TOF konnte eine signifikante Korrelation gefunden werden. Zusätzlich ließ sich eine signifikante Korrelation zwischen CRP und SUVmax der Spätaufnahmen mit und ohne TOF feststellen.
Schlussfolgerung
Mit TOF konnte die Diagnoserate von benignen Pankreasläsionen um 16,1% verbessert werden im Vergleich zur Standard-Methode ohne TOF. Mithilfe TOF konnten somit mehr und insbesondere kleine (< 3 cm) Läsionen richtig als benigne klassifiziert werden, wenn auch keine statistisch signifikante Verbesserung der Diagnoserate erzielt wurde. Außerdem zeigte sich eine statistisch signifikante Korrelation zwischen dem SUVmax und dem Laborparametern Amylase, Lipase und CRP, was die erschwerte Unterscheidbarkeit entzündlicher von malignen Pankreaserkrankungen in der 18F-FDG PET/CT erklärt. Daher sollten Patient*innen mit akuter oder chronischer Pankreatitis und erhöhten Amylase-, Lipase- oder CRP-Werten von der 18F-FDG PET/CT-Untersuchung ausgeschlossen werden. |