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Bibliografische Informationen
Titel
Kardiovaskuläre Effekte von Zahnbehandlungsangst und therapeutische Implikationen Ein Blick auf ausgewählte Studien
Kurzfassung
Zahnbehandlungsangst stellt eine ernstzunehmende psychosomatische Belastung mit weitreichenden gesundheitlichen Folgen dar. Besonders bedeutsam sind die kardiovaskulären Effekte dieser Angstform, da sie sowohl kurzfristige als auch langfristige physiologische Belastungen nach sich ziehen kann, insbesondere bei Patient*innen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen von Zahnbehandlungsangst auf die Herzfrequenzdynamik, die Herzfrequenzvariabilität sowie den kontinuierlichen Blutdruck zu untersuchen und die Wirksamkeit verschiedener therapeutischer Interventionsformen, insbesondere verhaltenstherapeutischer Ansätze und medikamentöser Unterstützung mit Clonidin, zu evaluieren.
Die Analyse ausgewählter internationaler Studien zeigt, dass Zahnbehandlungsangst deutliche kardiovaskuläre Effekte verursacht. Die Herzfrequenz steigt bereits bei der gedanklichen Auseinandersetzung mit einem Zahnarzttermin deutlich an und bleibt häufig auch nach der Behandlung erhöht, ein Hinweis auf eine langanhaltende Stressbelastung. Der Blutdruck zeigt vergleichbare Reaktionen, was die physiologische Verknüpfung beider Parameter unterstreicht. Die Herzfrequenzvariabilität erwies sich als besonders sensibler Indikator: Sie reagiert auf Stressbelastung frühzeitig und liefert wertvolle Hinweise auf die Regulationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems.
Die Ergebnisse belegen zudem, dass leichte bis mittlere Zahnbehandlungsangst durch einfache Maßnahmen wie Musik, Aromatherapie oder Hypnose signifikant reduziert werden kann. Für schwere Formen sind verhaltenstherapeutische Interventionen nachweislich wirksam. Meist reichen bereits wenige Sitzungen aus, um deutliche Verbesserungen zu erzielen. Medikamentös zeigte Clonidin vielversprechende anxiolytische und sympatholytische Effekte, wobei weiterer Forschungsbedarf hinsichtlich seiner spezifischen Anwendung bei Zahnbehandlungsangst besteht. Auch positive Erfahrungen in der Praxis tragen wesentlich zur Reduktion der Angst und zur Prävention phobischer Entwicklungen bei.
Trotz der hohen Prävalenz wird Zahnbehandlungsangst in der zahnärztlichen Praxis bislang kaum systematisch adressiert. Um dieser Problematik wirksam zu begegnen, besteht sowohl im Bereich der Patient*innenaufklärung als auch der zahnärztlichen Ausbildung erheblicher Handlungsbedarf.
Schlagwörter
Zahnbehandlungsangst; Zahnarztangst; Kardiovaskulär; Herzfrequenzdynamik; Herzfrequenzvariabilität; Kontinuierlicher Blutdruck; Clonidin; Zahnbehandlungsphobie; Kognitiven Verhaltenstherapie;
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Ramezani, Omid
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
Studium
UO 203 Zahnmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Lackner, Helmut Karl; Sen.Lecturer Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.
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