| Einleitung:
Die schmerzhafte habituelle Instabilität des Daumensattelgelenks stellt ein unterdiagnostiziertes Krankheitsbild dar, das die Funktion der gesamten Hand immens beeinträchtigen kann. Weiters erhöht es das Risiko für die Entwicklung einer Rhizarthrose. Die klinische Untersuchung und die radiologische Bildgebung bilden die Grundpfeiler der Diagnostik, die Früherkennung ist jedoch komplex. Im Rahmen dieser Studie wurden zwei objektivierbare und leicht verfügbare radiologische Parameter als potenzielle Indikatoren für die CMC-1 Instabilität untersucht.
Material und Methoden:
Diese Studie wurde an zwei Zentren durchgeführt. Ein Teil der Patient*innendaten wurde im Orthopädischen Spital Speising erhoben, der andere Teil an der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie des LKH-Graz. Im Rahmen dieses Projekts wurden klinische Parameter und Röntgenbilder von insgesamt 68 Studienteilnehmer*innen retrospektiv evaluiert. 33 dieser Patient*innen litten an habitueller Instabilität des CMC-1 Gelenks, 35 Teilnehmer*innen dienten als Kontrollgruppe. Die Hauptzielparameter, der Slope-Winkel und der Breitenversatz, wurden anhand von Röntgenbildern in dorso-palmar-Stellung und in Zither-Stellung beurteilt und statistisch analysiert.
Ergebnisse:
Es konnten keine relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich des Slope- Winkels festgestellt werden. Es bestand allerdings ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Breitenversatz und dem Risiko, an CMC-1 Instabilität zu leiden. Neben einem hohen Breitenversatz erwies sich auch das weibliche Geschlecht als wichtiger Risikofaktor.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse dieser Studie weisen auf einen Zusammenhang zwischen einem hohen Breitenversatz im trapeziometacarpalen Gelenk und der Wahrscheinlichkeit einer habituellen Daumensattelgelenksinstabilität hin. Diese Erkenntnis könnte in Zukunft dazu beitragen, dass Betroffene früher diagnostiziert und rechtzeitig angemessen behandelt werden können.
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