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Bibliografische Informationen
Titel
Die Rolle der neutrophilen Myeloperoxidase in der Metastasierung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms
Kurzfassung
Lungenkrebs ist die zweithäufigst diagnostizierte Krebserkrankung und stellt weltweit die
tödlichste Krebsart. Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC) ist der am häufigsten
diagnostizierter Subtyp und macht etwa 85 % aller Lungenkrebsfälle aus. NSCLC ist eine
heterogene Erkrankung, die durch eine starke Infiltration von Immunzellen gekennzeichnet ist.
Unter anderem sind neutrophile Granulozyten eine der am häufigsten vorkommenden
Immunzelltypen in der Tumormikroumgebung (TME). Tumorassoziierte Neutrophile (TANs)
üben oft pro-tumorigene Funktionen aus, die die Entwicklung und Progression von NSCLC
begünstigen. TANs produzieren verschiedene Proteine und Moleküle, die das
Tumorwachstum fördern können. Eines der Hauptproteine, das von Neutrophilen gebildet wird,
ist das hämhaltige Enzym Myeloperoxidase (MPO). MPO kann Wasserstoffperoxid sowie
Halid- und Pseudohalidionen (Cl⁻, Br⁻, SCN⁻) nutzen, um hochreaktive Produkte wie
Hypochlorsäure (HOCl⁻) zu erzeugen. In den letzten Jahren ist MPO zunehmend in den Fokus
geraten, da seine potenzielle Rolle bei der Förderung von Tumorwachstum und -progression
intensiv untersucht wird. Im Kontext von NSCLC konnte gezeigt werden, dass MPO die
Funktion verschiedener Zellen beeinflussen kann und somit zur Tumorprogression beiträgt.
Wir nehmen an, dass MPO das Tumorwachstum fördern kann, indem es das Überleben und
das Wachstum von Krebszellen begünstigt. Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, zu
untersuchen, ob MPO funktionelle Veränderungen in A549-Lungenkrebszellen (NSCLC)
hervorrufen kann und inwieweit dabei die enzymatische Aktivität des Proteins eine Rolle spielt.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass MPO die Proliferation von A549-Zellen steigert und
gleichzeitig die Apoptose reduzieren kann, was auf eine unterstützende Rolle bei der
Überlebensfähigkeit von Krebszellen hinweist. MPO bindet an die Oberfläche von A549-
Zellen, wobei die zelluläre Aufnahme mit der Zeit zunahm und MPO bis zu 72 Stunden in der
Zelle nachweisbar war. Eine kurze Behandlung mit MPO führte zu einem Anstieg der
Proteinspiegel von pAKT und pERK, was auf die Aktivierung wichtiger Überlebenssignalwege
hindeutet. Die Messung von HOCl mit Hilfe der Rhodamin-19 (R19s) -Sonde zeigte, dass
MPO, nach der zellulären Aufnahme durch A549-Zellen, seine enzymatische Aktivität
beibehält. Zudem reduzierte der MPO-Inhibitor 4-ABAH die MPO-induzierten Veränderungen
bei Proliferation und Apoptose. Auch die in vivo Behandlung von Mäusen mit 4-ABAH führte
im subkutanen Mausmodell zu einer signifikanten Reduktion des Tumorwachstums im
Vergleich zur DMSO-behandelten Kontrollgruppe. RNA-Sequenzierung zeigte, dass MPO das Transkriptionsprofil von A549-Zellen in Abhängigkeit von der Expositionsdauer unterschiedlich
veränderte. Interessanterweise reduzierte MPO die Migration, während es gleichzeitig die
Invasion von A549-Zellen erhöhte. Diese Effekte waren abhängig von der enzymatischen
Aktivität des Proteins. Darüber hinaus zeigte MPO eine protektive Wirkung auf das Wachstum
von Lungenkrebszellen unter chemotherapeutischer Behandlung mit Etoposid.
Zusammenfassend zeigen unsere Ergebnisse, dass MPO die Funktion von
Lungenkrebszellen verändern kann und dabei zur Überlebensfähigkeit von Tumorzellen
beiträgt. Damit konnten wir das Potential von MPO-Inhibitoren als therapeutische Strategie zur
Behandlung von NSCLC aufzeigen.
Schlagwörter
nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom; Neutrophile; Myeloperoxidase; Krebszellen; proliferation; apoptose, EMT
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Cosic Mujkanovic, Nejra
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für Pharmakologie
Studium
UO 094 202 PhD-Studium (Doctor of Philosophy); Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer/in (intern)
Kargl, Julia; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag.rer.nat. PhD.
CO – Betreuer/in (intern)
Brcic, Luka; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.rer.nat.
Betreuer/in (extern)
Davies, Michael ; Professor
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