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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Hat das Kombinieren von Komponenten verschiedener Hersteller einen Einfluss auf die Überlebensrate bei Hüfttotalendoprothesen? Eine systematische Übersichtsarbeit  
 Zusammenfassung



Hintergrund:

Revisionen in der Hüftendoprothetik sind keine Seltenheit. Infektionen, aseptische Lockerungen, Luxationen oder Frakturen stellen häufig Indikationen für einen Austausch der Hüftprothese dar. Meist muss jedoch nur eines der Komponenten revidiert werden. Die Off-Label Praxis des Mix & Match erfreut sich daher seit vielen Jahren steigender Beliebtheit unter den Chirurg*innen. Sie bietet nämlich einen erheblichen Vorteil, da sie die Operationszeit verkürzt und mitunter sogar mit geringeren Blutverlusten einhergeht. Die Erfahrungen der Chirurg*innen zeigen, dass mindestens gleich gute Ergebnisse in Bezug auf die Überlebensrate erzielt werden konnten. Da die Datenlage in Bezug auf die Kombination von gemischten Prothesen jedoch noch sehr begrenzt ist, gilt es die bisherigen Erfahrungen zusammenzutragen und basierend darauf Schlüsse hinsichtlich der Sicherheit der Praxis des Mix & Match zu ziehen.



Methoden:

Die Methodenwahl ist dabei eine systematische Übersichtsarbeit, bei der bereits vorhandene Daten aus den Datenbanken „PubMed“ und „EMBASE“ zusammengetragen und interpretiert werden. Dabei werden unter höchster Sorgfalt sowie Beachtung der Ein- und Ausschlusskriterien bereits publizierte Einzelstudien mit demselben Effektmaß dargelegt, zusammengefasst und interpretiert. Insgesamt ist man hierbei auf 772 potenzielle Publikationen gestoßen, welche sorgfältig auf mehreren Ebenen hinsichtlich ihrer Qualität und Eignung für diese Übersichtsarbeit überprüft wurden. Am Ende blieben nur noch vier Registerstudien aus Slowenien, den Niederlanden, Neuseeland, sowie England und Wales übrig, deren Daten zusammengetragen und hinsichtlich der Revisionsraten verglichen wurden.



Ergebnisse:

Es hat sich gezeigt, dass die Praxis des Mix & Match verglichen mit den nicht-gemischten Prothesen mindestens gleich gute Ergebnisse in Bezug auf die Überlebensrate gebracht hat. Insbesondere bei der Vermeidung unzulässiger Kombinationen, von denen bereits aus der Vergangenheit bekannt war, dass diese mit höheren Revisionsraten einhergingen, waren sogar teilweise höhere Überlebensraten bei den gemischten Prothesen zu verzeichnen. Ein „Mismatch“ betraf vor allem Metall-auf-Metall-Gleitpaarungen als auch die Kombination von Kopf und Schaft unterschiedlicher Herstellerfirmen, was höchstwahrscheinlich auf die einzigartige Konusgeometrie, die auf beide Komponenten normiert ist, zurückzuführen war.



Fazit:

Die guten Ergebnisse der gemischten Prothesen zeigen vergleichbare Ergebnisse und könnten in Zukunft immer häufiger Anwendung finden. Umso mehr steigt die Bedeutung der konsequenten Dokumentation sowie Erstellung entsprechender Endoprothesenregister, um mögliche unzulässige Kombinationen zu eruieren und so zukünftig ein Mismatch zu vermeiden.

 
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Mekić, Amina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sadoghi, Patrick; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.
  Draschl, Alexander