| Zusammenfassung
Einleitung:
Frakturen mit Beteiligung der Wachstumsfuge sind ein häufig auftretendes Problem im klinischen Alltag. Infolge der Verletzung dieser sensiblen Struktur kann es zum Auftreten einer Wachstumsstörung kommen. Dies macht sich in Form von Achsen- und Rotationsfehlstellungen bemerkbar. Trotz intensiver Forschung sind die genauen Zusammenhänge und die genauen Mechanismen, die für die Entstehung einer Knochenbrücke, die nach einer Fraktur auftreten kann, noch nicht bekannt.
Material und Methodik:
Für die Versuche wurden 42 fünf Wochen alte Sprague-Dawley Ratten mit einem Gewicht von 100-120g in sieben randomisierte Gruppen a sechs Tiere eingeteilt. Nach dem Setzen der Bohrlochläsion in die jeweilige linke Tibia von 5 Tieren pro Gruppe, wurden an den postoperativen Versuchstagen 1, 3, 7, 14, 28, 42 und 82 die Ratten euthanasiert und die Knochen entnommen. Eine Ratte pro Gruppe diente als Kontrolltier. Nach dem Entkalken der Knochen wurden die Gefrierschnitte angefertigt. Mit Hilfe der primären Antikörper Anti-Collagen Type I der Firma Sigma® und CIIC1 Ak der Firma Iowa® wurden die Kollagen I und Kollagen II Färbungen angefertigt. Die Auswertung erfolgte unter dem Lichtmikroskop und anhand der Fotografien.
Ergebnisse:
Am ersten Versuchstag zeigen sich hauptsächlich Hämatom und abgesplitterte Knochenfragmente in der gesetzten Läsion. Am Tag 3 findet man aufgrund der Inflammation vermehrt Entzündungszellen. Das Hämatom beginnt sich zu organisieren. Am Tag 7 treten vermehrt mesenchymale Zellen und erste Anzeichen für eine Knochenneubildung auf. Im Randbereich der Läsion ordnen sich Zellen an, die wie Knorpelzellen imponieren. In den meisten Schnitten zeigen sie eine Kollagen II postive Färbung. Diese Zellen bleiben bis inkl. Tag 42 sichtbar. Am Tag 14 sind die Knochenbälkchen bereits ausgebildet, von einer Knochenbrücke kann man am Tag 28 sprechen. Bis zum Tag 82 bildet sich eine den ganzen Defekt ausfüllende Knochenbrücke.
Diskussion:
Eine Knochenbrückenbildung konnte anhand der Kollagenfärbungen eindeutig nachgewiesen werden. Die Knochenbildung scheint am Tag 7 bereits zu beginnen und endgültig von einer zusammenhängenden Brücke kann man am Tag 28 sprechen. Auf welchem Weg diese Brücke entsteht kann nicht eindeutig nachgewiesen werden. Jedoch findet man im Randbereich der Läsion Zellen, die wie Knorpelzellen imponieren und in den meisten Schnitten eine Kollagen II positive Färbung aufweisen. Dies könnte ein Hinweis auf eine enchondrale Knochenbildung sein.
|