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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Geschlechtsbezogene Unterschiede im Phänotyp von Patientinnen und Patienten mit systemischer Sklerose im südöstlichen Österreich basierend auf Auswertungen der Krankenhausdatenbanken openMEDOCS und RCQM 2004-2023  
 Hintergrund: Die systemische Sklerose (SSc) ist eine seltene Erkrankung, die Haut und innere Organe betreffen kann. Unbehandelt sterben 50 % der Patient*innen innerhalb von 5 Jahren. Frauen sind etwa neunmal häufiger betroffen als Männer.

Studienziel: Ziel dieser Studie ist es, genderspezifische Aspekte der Erkrankung in Bezug auf Häufigkeit, Phänotyp, Serologie und Therapie zu untersuchen.

Methodik: Es wurde eine monozentrische retrospektive Datenanalyse mit 345 an SSc-erkrankten Personen durchgeführt, die zwischen 2004 und 2023 an der klinischen Abteilung für Rheumatologie und Immunologie des LKH-Universitätsklinikum Graz betreut wurden. Mittels Durchsicht der Krankenhausdatenbanken openMEDOCS und RCQM wurden demographische Daten, Subtypen, klinische Ausprägung inklusive Organbeteiligungen, Serologie und angewandte Medikamente gesammelt und verglichen.

Ergebnisse: Das Verhältnis von Frauen zu Männern betrug 5,6:1 (293 Frauen, 52 Männer). 29 Patient*innen verstarben innerhalb des Beobachtungszeitraums (24 Frauen, 5 Männer). Männliche Patienten waren jünger bei Diagnosestellung (Median = 49 Jahre), häufiger Raucher oder ehemalige Raucher und zeigten eine niedrigere Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität (Median = 72 %). Zudem hatten sie eher eine Nierenbeteiligung und Sklerodermie-assoziierte renale Krisen, entwickelten häufiger La-Antikörper und bekamen häufiger Mycophenolat-Mofetil. Frauen waren älter bei Diagnosestellung (Median = 53 Jahre), seltener Raucherinnen oder ehemalige Raucherinnen und präsentierten sich häufiger mit einer Calcinosis cutis und Sicca-Symptomatik. Die weiteren erhobenen Parameter zeigten keine statistisch signifikanten Unterschiede.

Diskussion: Die Studie liefert erstmalig Daten zu Patient*innen mit SSc innerhalb Österreichs. Es werden Unterschiede zwischen erkrankten Frauen und Männern aufgezeigt. Das Geschlechterverhältnis bewegt sich innerhalb der Werte von Vergleichsarbeiten, die zwischen 3:1 und 14,5:1 liegen. Der Subtyp zeigt keinen statistisch signifikanten Unterschied, allerdings zeigen Männer mit etwa einem Zehntel überdurchschnittlich häufig den Subtyp SSc sine scleroderma. Es sind weitere Arbeiten notwendig, um epidemiologische Werte erheben zu können und um die Hintergründe für die Unterschiede zu erforschen.  
 Rheumatologie; systemische Sklerose; Geschlecht; Gender  
 
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 Rheumatologie und Herdgeschehen
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kronsteiner, Hanna Elisabeth
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Moazedi-Fürst, Florentine; Dr.med.univ.
  Zenz, Sabine; Univ. FÄ Dr.med.univ.